(Motorsport-Total.com) – Der Wechsel von MotoGP-Superstart Marc Marquez von Honda zu Gresini-Ducati hat für reichlich Wirbel gesorgt.
Beim mit Spannung erwarteten Testdebüt in Valencia demonstrierte Marquez, dass er gut mit der Ducati Desmosedici harmoniert. Seine Zufriedenheit wurde deutlich, als er nach dem ersten Stint mit dem neuen Bike ein sattes Lächeln auflegte.
Marquez‘ Wechsel ins Ducati-Lager hat hinter den Kulissen für einige Meinungsverschiedenheiten gesorgt. Ducati-Corse-CEO Luigi Dall’Igna stellte mehrfach klar, dass er kein großes Interesse hatte, Marquez aufzunehmen. Doch Ducati-Geschäftsführer Claudio Domenicali war offensichtlich anderer Meinung und wollte den achtmaligen Champion unbedingt auf einer Ducati sehen.
Bisher offen ist, wie es bei Marquez nach der MotoGP-Saison 2024 weitergeht. Der Spanier wird mit KTM, aber auch mit Honda in Verbindung gebracht. Sollte die Honda RC213V wieder konkurrenzfähig sein, dann könnte Marquez zu HRC zurückkehren.
Was macht Marc Marquez nach der MotoGP-Saison 2024?
Aber auch ein Ducati-interner Aufstieg ist denkbar. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti schließt nicht aus, dass Marquez ab 2025 für die Werksmannschaft antreten wird. „Wir alle wissen, wie talentiert Marc Marquez ist. Dazu muss man nicht mehr viel sagen“, bemerkt Ciabatti bei GPOne.
„Wir haben unser Fahreraufgebot für 2025 noch nicht definiert. Deshalb würde ich sagen, dass Marc im Werksteam einer der Kandidaten sein kann“, erklärt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti mit Blick auf die Saison 2025.
„Doch wir müssen einen wichtigen Aspekt hervorheben, den der wirtschaftlichen Situation“, bremst Ciabatti die Hoffnung auf einen ähnlich lukrativen Deal wie zuletzt bei Honda. „Wir befinden uns nicht der Zeit vor der Corona-Pandemie, in der ein Fahrer wie er einen Vertrag über viele Millionen erhielt.“
„Zu Beginn des Jahres werden wir über Verträge sprechen. Ich kann aber bereits sagen, dass Bagnaia und Ducati weiterhin diesen Weg zusammen gehen wollen“, deutet der Ducati-Manager eine Vertragsverlängerung von Weltmeister Francesco Bagnaia an.
Ducati riskiert, junge Talente an die Konkurrenz zu verlieren
Komplett offen ist, wer ab 2025 die zweite Werks-Ducati pilotiert. Enea Bastianini steht unter Druck. Bei einem WM-Erfolg von Pramac-Pilot Jorge Martin hätte Bastianini seinen Platz vermutlich verloren.
Martin macht kein Geheimnis daraus, dass er lieber früher als später für das Werksteam fahren will. Zudem befindet sich mit Marco Bezzecchi ein weiteres Talent in der Pipeline.
Sollte Marc Marquez ins Ducati-Werksteam aufsteigen, dann könnte Ducati seine jungen Talente an die Konkurrenz verlieren. „Dieses Risiko besteht und wir sind uns dessen bewusst“, kommentiert Ciabatti.
„Ich denke da zum Beispiel an Martin. Ein Talent wie er könnte auch bei anderen Herstellern ein gewisses Interesse schüren, wenn er bei uns nicht ins Werksteam aufsteigt. Doch er ist nur einer dieser Fahrer“, erkennt der Ducati-Sportdirektor.
Text von Sebastian Fränzschky
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