Beim zweiten Saisonrennen der MotoGP werden sich erneut viele Augen auf das Werksteam von Ducati richten. Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Katar, wo Nicky Hayden und Valentino Rossi im Rennen nur die Positionen sechs und zehn belegt hatten, wollen sich die Italiener beim ersten Rennen auf europäischem Boden stärker präsentieren. Vor allem Rossi will das Resultat aus Katar möglichst schnell durch ein Erfolgserlebnis vergessen machen.
Dort war der Italiener nicht nur von den Fahrern auf den Werksmotorrädern, sondern auch von den Honda-Kundenfahrern Alvaro Bautista und Stefan Bradl sowie Hector Barbera auf der Pramac-Ducati bezwungen worden. Anschließend hatte sich der 33-Jährige über die für ihn unfahrbare GP12 beklagt und erstmals über Motivationsprobleme gesprochen. Nun hoffen er und sein Team auf eine Steigerung in Jerez. Dabei will Ducati von den Erfahrungen aus den Wintertests im März profitieren.
Wir haben vor einem Monat in Jerez getestet, daher sollten wir vergleichbare Bedingungen vorfinden“, hofft Teammanager Vittoriano Guareschi. Hauptziel des Teams ist, beim Motorrad von Rossi das Untersteuern zu beheben. „Das erste Rennen in Katar war für Valentino sehr schwierig, da wird kein Setup fanden, mit dem er sich auf dem Motorrad wohlfühlt. Daran wollen wir in Spanien arbeiten und dabei von unserer Arbeit aus dem März profitieren“, so Guareschi.
Für Rossi selbst steht fest: „Wir müssen auf jeden Fall versuchen, besser als in Katar zu sein.“ Auch der Italiener setzt darauf, dass die Erfahrungen aus den Tests dem Team bei der Abstimmung des Motorrads helfen werden. „Am Ende des dreitägigen Tests im März hatten wir ein ordentliches Setup für die GP12 gefunden. Daher haben wir auf dieser Strecke eine Basis für die Abstimmung.“
Steigerung von Rossi?
„Es wird sehr wichtig sein, am Freitag und Samstag während der Trainingssitzungen gut zu arbeiten“, beschreibt Rossi die Anforderungen. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, in die richtige Richtung zu arbeiten und das Beste aus unseren Möglichkeiten machen.“ Jerez ist ein gutes Pflaster für den Italiener. Hier gewann er bei WM-Läufen bereits acht Mal, darunter sechs Mal in der Königsklasse. „Ich habe die Strecke in Jerez immer sehr gemocht“, lautet daher Rossis Urteil.
Teamkollege Hayden freut sich ebenfalls auf den Grand Prix in Andalusien. „Ich mag das Rennen in Jerez sehr. Es fühlt sich immer wie ein zweiter Saisonstart an, denn es ist alles etwas anders als in Katar. Wir sind wieder in Europa, haben unsere Trucks dabei und viele Zuschauer. Es ist eine besondere Strecke, sehr anstrengend, mit wenigen Geraden. Du musst also die Kurven gut treffen und hart bremsen. Für eine gute Rundenzeit ist es wichtig, in den letzten beiden Rechtskurven schnell zu sein.“
Hayden will sich bei der Abstimmung nicht alleine auf die Tests aus dem März verlassen. „Wir haben im vergangenen Monat dort getestet, aber seitdem sind wir ein Rennen gefahren und müssen mehr Daten berücksichtigen.“ 2011 war der US-Amerikaner in Jerez als Dritter aufs Podium gefahren. „Im vergangenen Jahr hat das Wetter einiges durcheinandergebracht, ich bin gespannt, wie es in diesem Jahr sein wird.“
Nach seinen Verletzungen im Winter wollte Ducati Hayden mit einem Privattest in der vergangenen Woche in Mugello weitere Fahrzeit ermöglichen, doch aufgrund von Regen kamen der 30-Jährige und Testfahrer Franco Battaini dort nicht viel zum Fahren. „Nicky hat zwei Tage lang in Mugello gestestet. Wir hatten gehofft, dort den Rückstand aus dem Winter aufzuholen, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, berichtet Teammanager Guareschi. „Trotzdem lernte er das Motorrad besser kennen und ist daher zuversichtlich, auch für diese Strecke ein gutes Setup zu finden.“
Text von Markus Lüttgens
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