Acosta - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Pedro Acosta hat sich in kürzester Zeit zum Sensationsrookie gemausert

(Motorsport-Total.com) – Schon in den zwei Jahren, in den Pedro Acosta um den Moto2-Titel kämpfte, waren viele Experten der Überzeugung, dass der junge Spanier sein Ausnahmetalent auch in der MotoGP unter Beweis stellen würde. Und genau das hat der 20-Jährige getan.

Nach sieben Rennwochenenden ist er der bestplatzierte KTM-Pilot in der Gesamtwertung, feierte drei Sprint- und zwei Grand-Prix-Podien. Seine Fahrerkollegen sind sich einig: Acosta wird es noch weit bringen. Der Überzeugung ist auch Pol Espargaro, der seinen Stammplatz bei Tech3 Ende 2023 quasi an Acosta verlor.

Im „Por Orejas“-Podcast der spanischen Ausgabe von Motorsport.com sagt heutige KTM-Testpilot: „Wir haben Pedro viel gelobt, aber wir müssen verstehen, dass das, was er getan hat, nicht etwas Normales ist. Es ist nichts Natürliches. Das werden wir in der MotoGP wahrscheinlich für viele Jahre nicht mehr sehen.“

Espargaro bezeichnet Acosta gar als „ein Genie“, denn was er mache, könne nicht kopiert werden. „Ich habe ihn beim Shakedown in Malaysia gesehen, in der Vorsaison“, erinnert er sich. „Die Art und Weise, wie er die Gewichte des Motorrads verlagert, wie er bremst, das sind Dinge, die man nicht lernen kann.“

„Pedro hat eine Fahrmethodik, die nicht kopiert werden kann. Ich stimme Jack (Miller; Anm. d. R.) zu: Egal wie sehr er, Brad (Binder) oder andere Werksfahrer versuchen, Acosta zu kopieren, es wird ihnen nicht gelingen, es ist unmöglich. Pedro hat eine einzigartige Art zu fahren und das Motorrad mit seinem Körper einzulenken.“

Aus Espargaros Sicht sind Acostas Qualitäten umso höher einzuschätzen, wenn man bedenkt, wie hoch die Leistungsdichte in der MotoGP von heute ist. „Ich habe Marc Marquez bei seinem Debüt gesehen, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo. Aber damals gab es noch nicht das Niveau, das es jetzt gibt“, betont der Spanier.

„Damals gab es vier Motorräder, die um den Titel kämpfen konnten, und jetzt sind alle Motorräder in der Lage, zu gewinnen. Deshalb muss man das, was Pedro macht, sehr hoch einschätzen. Auch weil die KTM noch nicht auf dem Niveau von Ducati ist, wobei ich hoffe, dass sie dorthin bald kommen werden.“

Abgesehen davon hebt Espargaro auch die Persönlichkeit von Acosta hervor, die nicht wenige an den jungen Valentino Rossi erinnert – selbstbewusst und das Herz auf der Zunge.

„Es gibt aufrichtige Menschen, und das ist eine Sache, die ich an ihm sehr schätze“, sagt Espargaro. „Egal wie sehr man versucht, so zu sein wie er, man kann es nicht. Er ist ein natürlicher, sympathischer Typ. Wenn er sich weiter steigert und Rad an Rad mit Marquez fährt, werden die ersten Kritiker sicher kommen.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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