Scott Redding - © BMW Motorrad

© BMW Motorrad – Scott Redding ruinierte Ex-Teamkollege Michael van der Mark die Runde

(Motorsport-Total.com) – Der deutliche Aufwärtstrend von BMW beim WSBK-Test in Jerez wurde am Donnerstagabend von einer internen Meinungsverschiedenheit überschattet.

Bonovo-Neuzugang Scott Redding suchte sich Werkspilot Toprak Razgatlioglu als Zugpferd für seine finale Qualifying-Simulation aus. Dabei geriet Redding mit Ex-Teamkollege Michael van der Mark aneinander.

Razgatlioglu, der das Chaos hinter ihm nur auf Grund der Erzählungen mitbekam, wundert sich über das Vorgehen von Redding: „Er duellierte sich ein bisschen mit Michael, was wirklich seltsam ist. Es ist kein Renn-Wochenende und nur ein Test. Er fuhr eine gute Rundenzeit, als er uns folgte. Aber man muss sich nicht so einen Stress machen bei einem Test.“

Redding rechtfertigt sein Vorgehen: „Die beiden Werksfahrer fuhren vor mir und ich wollte natürlich versuchen, Toprak zu folgen. Ich wollte lernen, ich wollte ihn beobachten. Ich habe Van der Mark bereits zweimal in der Runde überholt. Er hat mich wieder überholt, das war so eine Sache. Er wollte sich unbedingt vor mir behaupten, ich wollte unbedingt vor ihm bleiben.“

„Riskante Aktion“ – Scott Redding kritisiert Michael van der Mark
„Ich überholte ihn in Kurve 9, er überholte mich wieder und ich überholte ihn in Kurve 11. In der letzten Kurve versuchte er, mich außen auszubremsen. Das war eine riskante Aktion“, kritisiert Redding seinen ehemaligen Teamkollegen gegenüber WorldSBK.com und fügt hinzu: „Das war verrückt!“

„An seiner Stelle hätte ich das einfach akzeptiert und wäre mir gefolgt. Dann kamen wir zu Kurve 1. Ich fuhr zu spät rein. Er fuhr einfach innen vorbei, was meine erste Runde auf der SCQ-Reifen ruinierte. Ich ließ es ruhig angehen, konnte etwas Schwung aufbauen, am Ende wieder pushen und meine beste Runde fahren“, berichtet Redding, der sich mit seiner finalen Attacke auf P3 schob und damit bester BMW-Pilot war.

„Insgesamt lief es gut für mich“, freut sich Redding über das positive Abschneiden. „Die Zeiten sind eng und jeder will mit den Besten mithalten. Ich habe versucht, kein Idiot zu sein. Ich wollte einfach den Besten folgen, wie ich es letztes Jahr in der Superpole getan habe.“

Van der Mark wütend: „Er wollte auf Instagram zeigen, wer der Beste ist“
Die fragwürdigen Manöver von Redding brachten Michael van der Mark um die finale Zeitenjagd. Der Niederländer konnte sich nicht verbessern und landete nur auf der 13. Position. Entsprechend fiel die Reaktion des WSBK-Routiniers aus.

„Er hat nichts falsch gemacht?“, fragt sich Van der Mark und beschreibt die Situation aus seiner Sicht: „Nun, ehrlich gesagt, bin ich rausgefahren und folgte Toprak. Wir fuhren alle drei mit dem SCQ-Reifen. Ich fuhr dicht hinter Toprak und steckte beinahe in seinem Hintern.“

„Scott beschloss, mich nach der Hälfte der Runde zu überholen. Ich habe keine Lücke zwischen mir und Toprak gelassen. Er wollte zwischen uns sein. Ich überholte ihn wieder. In der letzten Kurve entschied er sich, wieder nach innen zu gehen, berührte mich und verpatzte Kurve 1 und somit meinen ersten Sektor. Dafür gibt es keine Regel, das ist einfach respektlos“, ärgert sich Van der Mark über Markenkollege Redding.

„Ich habe keine Worte dafür. Es ist ein Test, kein Renn-Wochenende“, schimpft Van der Mark und stichelt gegen seinen ehemaligen Teamkollegen: „Er wollte sich selbst etwas beweisen, wieder alles auf Instagram stellen, um zu zeigen, wer der Beste ist, um ruhig schlafen zu können.“

Text von Sebastian Fränzschky

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