(Motorsport-Total.com) – Eigentlich hatte Danilo Petrucci seine MotoGP-Karriere am Saisonende 2021 in Valencia beendet.
Damals fuhr er sein letztes Rennen für Tech-3-KTM. Anschließend ging er erstmals bei der Rallye Dakar an den Start und fuhr die volle MotoAmerica-Saison.
Im Herbst 2022 gab Petrucci ein überraschendes MotoGP-Comeback als er beim Grand Prix von Thailand in Buriram im Suzuki-Werksteam für den verletzten Joan Mir einsprang. An diesem Wochenende in Le Mans nun springt „Petrux“ erneut ein. Im Ducati-Werksteam, für das er selber in den Jahren 2019 und 2020 einer der Stammfahrer war, vertritt er den verletzten Enea Bastianini.
„Diese Rückkehr ist eine große Ehre für mich, denn als ich zum bisher letzten Mal in Le Mans mit einer Ducati gefahren bin, habe ich das Rennen gewonnen“, denkt Petrucci an den Grand Prix von Frankreich 2020 zurück. Der fand damals erst im Oktober statt. Es war jene MotoGP-Saison, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie erst im Juli anfing und nur 14 Rennen umfasste.
So sehr sich Petrucci über sein MotoGP-Comeback an diesem Wochenende freut, so sehr denkt er auch denjenigen, den er vertritt: Enea Bastianini. „Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn Enea so schnell wie möglich wieder fit wird. Er ist ein toller Kerl und er verdient es, um Siege zu kämpfen“, sagt Petrucci.
Im Vergleich zu seinem einmaligen MotoGP-Einsatz für Suzuki im Oktober 2022 in Thailand erkennt Petrucci jetzt einen entscheidenden Unterschied. „Immerhin kennen sie bei Ducati meine Sitzposition. Das Motorrad ist ja hinsichtlich der Ergonomie mehr oder weniger gleich geblieben [seit 2020]. Daher freue mich mich. Die Strecke ist auch eine, die ich mag.“
Konkrete Erwartungen bezogen auf ein Ergebnis an diesem Wochenende hat Petrucci nicht. „Ich will einfach nur Spaß haben. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass man ein Weltmeistermotorrad fahren darf“, sagt er. In der MotoGP-Saison 2022 errang Ducati in allen drei WM-Wertungen (Fahrer, Hersteller, Team) den Titel.
Alvaro Bautista wurde für Le Mans gar nicht gefragt
Dass die Wahl für den Bastianini-Ersatz für Le Mans auf Petrucci gefallen, ist insofern eine kleine Überraschung, da der Italiener in der Superbike-WM für das Ducati-Satellitenteam Barni fährt. Ducatis Werkspilot Alvaro Bautista, der sich auf dem besten Weg zum zweiten WSBK-Titel hintereinander befindet, wurde gar nicht erst gefragt.
„Ich wünsche Danilo viel Glück und ich hoffe, dass er das Rennen genießt“, sagte Bautista, als er am Rande des vergangenen Rennwochenendes der Superbike-WM in Barcelona auf das Thema angesprochen wurde. Ein MotoGP-Renneinsatz ist für den Superbike-Weltmeister derzeit nicht vorgesehen. Die Zusage für einen MotoGP-Test mit Ducati hat Bautista aber.
„Es ist mir lieber, den Test zu absolvieren. Das ist besser als direkt nach Le Mans zu kommen, wo es kalt ist und regnen kann“, meint Bautista und stellt mit Blick auf seine Position als WSBK-Tabellenführer heraus: „An einen [MotoGP-]Rennwochenende habe ich einfach mehr zu verlieren als zu gewinnen.“
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Sebastian Fränzschky
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