Im Ducati-Werksteam verfehlte Enea Bastianini die gesteckten Ziele: Die MotoGP-Saison 2022 mit dem Gresini-Team bleibt das Highlight seiner Zeit bei Ducati

(Motorsport-Total.com) – Beim Saisonfinale in Barcelona ging Enea Bastianinis Zusammenarbeit mit Ducati nach vier gemeinsamen Jahren zu Ende.

Bereits am Dienstag nach dem finalen Grand Prix saß der Italiener auf der KTM RC16 des Tech-3-Teams und sammelte erste Erfahrungen mit seinem neuen Arbeitsgerät.

Doch was ist seine beste Erinnerung an die Zeit bei Ducati? „Auf jeden Fall nicht die Saison 2023“, scherzt der Italiener ohne zu zögern. Eine verständliche Reaktion, denn die MotoGP-Saison 2023 startete mit einem Sturz beim Auftakt in Portimao, bei dem sich Bastianini schwer verletzte und deshalb einige Rennen verpasste.

Abgesehen vom Sieg in Sepang hielt die erste Saison im Ducati-Werksteam wenig erfreuliche Erinnerungen bereit. Aber auch der Start in die MotoGP-Karriere verlief nicht so, wie Bastianini erwartete.

In der Saison 2021 stieg er als amtierender Moto2-Weltmeister in die MotoGP auf, erhielt im Gegensatz zu den beiden anderen Rookies, Luca Marini und Jorge Martin, aber kein aktuelles Material und musste sich bei Avintia mit der Vorjahres-Ducati zufriedengeben.

„Beim Start in der Saison 2021 mit Avintia fand ich ein wirklich schwierig zu fahrendes Motorrad vor, schaffte es in Misano aber zwei Mal aufs Podium“, erinnert sich Bastianini an seine Rookiesaison, die er als WM-Elfter beendete.

Gresini war für Enea Bastianini Sprungbrett ins Ducati-Werksteam
Mit dem Wechsel zu Gresini platzte bei Bastianini der Knoten. Beim Saisonauftakt 2022 in Kater stellte Bastianini den Sieg sicher, obwohl er weiterhin nur Vorjahresmaterial erhielt. Doch auf Grund der anfänglichen Probleme mit der GP22 war es 2022 kein großer Nachteil, eine 2021er-Desmosedici zu fahren. Im Gegenteil: Zu Saisonbeginn war die Vorjahres-Ducati oft im Vorteil.

„Das war vermutlich meine beste Saison“, blickt Bastianini auf die Saison 2022 zurück, in der er vier Rennen gewann und am Ende WM-Dritter wurde. Diese Erfolge ebneten den Weg ins Ducati-Werksteam. Er konnte die Ducati-Manager überzeugen, dass er der richtige Fahrer ist und nicht Jorge Martin.

Verkorkster Start und verpasster Durchbruch als Werkspilot
Doch die Verletzung vom Saisonauftakt 2023 warf Bastianini zurück, während sich Martin mit Pramac zu einem WM-Anwärter mauserte. Auf Grund der Verletzungspause und den Anpassungsproblemen an die GP23 landete Bastianini nur auf P15 der WM und stand deshalb mit Blick auf seinen Platz in der Werksmannschaft unter Druck.

Im Vergleich zu 2023 verlief die Saison 2024 deutlich besser, doch es war nicht genug, um Ducati zu überzeugen, weiterhin auf ihn zu setzen. Im Sommer wurde bestätigt, dass Bastianini seinen Platz an Marc Marquez verliert. Daraufhin entschied sich der 26-Jährige zum Wechsel zu KTM.

Mit seiner finalen Ducati-Saison war Bastianini halbwegs zufrieden, ist sich gleichzeitig aber bewusst, dass er nicht das Maximum herausholen konnte. „2024 war meine wohl konstanteste Saison. Ich fuhr sehr oft im Spitzenfeld und kämpfte um gute Positionen“, schaut der Italiener zurück.

„Doch es fehlt etwas, die Schlagkraft war nicht stark genug. Daran muss ich mit Blick auf die Zukunft arbeiten. Abgesehen davon war ich mit der Saison zufrieden“, bilanziert der WM-Vierte der abgelaufenen MotoGP-Saison.

Text von Sebastian Fränzschky

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