(Motorsport-Total.com) – In Abstimmung mit seinem Ärzteteam und dem VR46-Rennstall hat Fabio Di Giannantonio die Entscheidung getroffen, die laufende MotoGP-Saison 2024 vorzeitig zu beenden, um für die kommende Saison rechtzeitig fit sein zu können.
Für die MotoGP-Saison 2025 nämlich erhält „Diggia“ im VR46-Team eine dann aktuelle Ducati Desmosedici GP25 und somit identisches Material wie die beiden Ducati-Werkspiloten.
An diesem Wochenende auf Phillip Island (Australien) und am kommenden Wochenende in Buriram (Thailand) wird Di Giannantonio noch fahren. Im Anschluss an das Thailand-Wochenende aber wird er direkt nach Italien fliegen, während der Rest des MotoGP-Feldes nach Sepang (Malaysia) weiterreist. In Italien wird sich „Diggia“ in der letzten Oktober-Woche von Professor Alessandro Castagna an der linken Schulter operieren lassen.
Eben jene linke Schulter hat sich Di Giannantonio am 16. August dieses Jahres beim schweren Sturz im Freitagstraining zum Österreich-Grand-Prix in Spielberg ausgekugelt. Die beiden Rennen dort (Sprint und Grand Prix) musste er daraufhin auslassen.
Für 2025: „Diggia“ opfert Sepang, Valencia und Valencia-Test
Seit dem Aragon-Wochenende ist der aus Rom stammende VR46-Pilot zwar wieder im Einsatz, aber nicht hundertprozentig fit. Deshalb wurde nun die Entscheidung getroffen, die letzten zwei Rennwochenenden der Saison (Sepang und Valencia) und auch den Valencia-Test zu opfern, um mit vollen Kräften in die Saison 2025 gehen zu können.
„Es ist schade, dass ich diese Rennen (Sepang und Valencia; Anm. d. Red.) verpasse und es ist schade, dass ich das neue Motorrad beim Valencia-Test nicht ausprobieren kann“, sagt Di Giannantonio. „Aber wir müssen clever sein. Wir müssen bedenken, dass das kommende Jahr für das Team und für mich ein ganz wichtiges wird. Daher ist es richtig, alles für die kommende Saison hin zu optimieren, nicht für den Valencia-Test. Wir halten die getroffene Entscheidung für die beste.“
„Ich wäre gerne bis einschließlich Valencia gefahren, hätte die Saison gerne mit dem Team bestmöglich abgeschlossen und mir danach die nötige Zeit genommen, um die Operation, die Genesung und die Reha-Phase in Angriff zu nehmen. Aber leider ist der Kalender sehr anspruchsvoll und die Winterpause sehr kurz. Wir können es nicht riskieren, dass ich zu Beginn der Saison 2025 nicht in bester körperlicher Verfassung sein werde“, so der VR46-Pilot.
Comeback nach OP für Sepang-Test im Februar geplant
„Gemeinsam mit dem Team, dem medizinischen Personal und Professor Castagna haben deshalb die Woche nach dem Thailand-Grand-Prix als spätestmöglichen Zeitpunkt für die Durchführung der Schulteroperation ermittelt“, so „Diggia“.
Sein Comeback nach der für Ende Oktober angesetzten Schulter-OP peilt Di Giannantonio für den Sepang-Test in der ersten Februar-Woche 2025 an. „Bis dahin will ich auf jeden Fall wieder fit sein“, sagt er und untermauert noch einmal: „Ich bin sicher, dass die von uns gemeinsam getroffene Entscheidung für meine Zukunft die richtige sein wird.“
VR46-Teamchef Alessio „Uccio“ Salucci ergänzt: „Einerseits tut es mir für das Team wirklich leid, diese Nachricht überbringen zu müssen, denn ich weiß, wie viel Mühe sich Fabio in den vergangenen Monaten seit dem Unfall gegeben hat. Es war nicht einfach für ihn, aber er hat stets sein Bestes gegeben.“
„Diese Entscheidung jetzt“, so „Uccio“ weiter, „kommt nicht von ungefähr. Er hätte bis Valencia weiterfahren können, aber das hätte bedeutet, die Operation bis Ende November verschieben zu müssen. Er hätte dann nicht genug Zeit gehabt, um die Genesung und die Reha optimal zu timen. Dies wiederum hätte seine körperliche Verfassung im Hinblick auf den Beginn der nächsten Saison mit Sicherheit beeinträchtigt“.
In der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2024 ist Di Giannantonio nach 16 Rennwochenenden punktgleich mit seinem Noch-Teamkollegen Marco Bezzecchi. Auf den Tabellenplätzen neun und zehn gehen beide mit 134 Punkten in das am Freitag beginnende Australien-Wochenende. Direkt vor den beiden rangiert mit 136 Punkten Di Giannantonios nächstjähriger VR46-Teamkollege Franco Morbidelli, der aktuell für das Pramac-Team fährt.
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Lorenza D’Adderio
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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