(Motorsport-Total.com) – Pedro Acosta sorgte auch am ersten Tag des offiziellen Wintertests in Sepang (Malaysia) für Aufsehen.
Der MotoGP-Rookie markierte am Dienstag die zweitschnellste Zeit. Nur Vizeweltmeister Jorge Martin (Pramac-Ducati) war schneller als der amtierende Moto2-Weltmeister.
Acosta hatte natürlich den Vorteil, dass er als Rookie schon drei Testtage in Sepang hinter sich hat, während die meisten Stammfahrer ihre ersten Runden seit zwei Monaten mit dem MotoGP-Motorrad abgespult haben.
„Es war ein guter Tag. Wir haben die Pace verbessert und wie ich mit gebrauchten Reifen fahre. Das ist sehr wichtig für die Rennen. Wir konzentrieren uns mehr darauf“, sagt der KTM-Youngster, der in den GasGas-Farben im Tech3-Team fährt.
„Am zweiten Tag des Shakedowns lag meine Rennpace im Bereich von zwei Minuten. Jetzt fahre ich 1:59. Wir befinden uns auf einem guten Weg. Wir haben an der Motorbremse gearbeitet und an solchen Dingen.“
Nachdem an den Shakedown-Tagen nur wenige Motorräder auf der Strecke waren, waren es nun mehr als 20 Fahrer. „Es war gut zu verstehen was passiert, wenn man hinter anderen Fahrern ist“, sagt Acosta. „Es geht darum zu verstehen, wie sich der Wind auswirkt.“
„Es ist auch interessant, die Linien der anderen Marken in den Kurven zu sehen. Ich war hinter Aleix und Maverick und manchmal hinter Jack. Es war gut.“ Im Vergleich zum Shakedown probierte Acosta außerdem ein neues Aerodynamik-Paket.
„Es war eine kleine Änderung, aber nichts Verrücktes, sondern nur Kleinigkeiten.“ Denn prinzipiell fehlt dem 19-Jährigen noch die Erfahrung, um konkrete Aussagen zu neuen Teilen zu treffen. Hauptsächlich konzentriert er sich darauf, die MotoGP kennenzulernen.
„Es ist schwierig zu verstehen, denn wenn man mehr attackiert, muss das nicht heißen, dass man schneller wird. Wenn man zu aggressiv fährt, greift die Anti-Wheelie-Kontrolle ein, greift die Traktionskontrolle ein. Das Motorrad fängt an sich zu schütteln. Fahren wird schwieriger.“
„Manchmal muss man verstehen, dass man mehr mit dem Kopf fahren muss, um so schnell wie vorher zu sein“, hält Acosta fest. „Ich habe einen größeren Abbau des Reifens erwartet. Wir arbeiten am Management des Reifens.“
„Wir versuchen zu verstehen, wie man schnell ist und dann Änderungen vornimmt, hauptsächlich bei der Elektronik. Man muss Änderungen vom ersten zum zweiten Training vornehmen. Deshalb versuchen wir, so gut wie möglich vorbereitet zu sein.“
Körperlich hat Acosta nach bereits vier Testtagen in Malaysia keine Probleme. Nach den Shakedown-Tagen spürte er lediglich den Nacken etwas. Über den Winter hat er auch Gewicht zugelegt und bringt nun etwa 63 Kilogramm auf die Waage.
Crewchief lobt: „Sehr reif für sein Alter“
Im Tech3-Team wird Acosta von Crewchief Paul Trevathan betreut, der zuletzt mit Pol Espargaro gearbeitet hat. „Was ich soll ich sagen? Wir erwarten eine steile Lernkurve, aber er beeindruckt mich damit, was er in dieser kurzen Zeit schon geschafft hat“, sagt er bei MotoGP.com.
„Er versucht seine Limits zu finden und die kleinen Tricks, um schneller zu werden. Für Informationen ist er sehr offen. Wir unterstützen ihn mit unserer Erfahrung und wollen ihm helfen, diesen Prozess zu beschleunigen.“
„Manchmal ist er schneller als wir“, lacht der Neuseeländer. „Er ist beeindruckend. Er ist ein offener Charakter. Das macht es super einfach. Er möchte, dass man ehrlich zu ihm ist. Es macht Freude, mit ihm zu arbeiten.“
Ende Mai wird Acosta seinen 20. Geburtstag feiern. Damit ist er der jüngste Fahrer im MotoGP-Feld. Bemerkenswert ist, dass 2024 erst seine vierte Saison in der Weltmeisterschaft sein wird. Und zweimal war Acosta bereits Weltmeister.
So einen rasanten Aufstieg haben nicht einmal Valentino Rossi oder Marc Marquez hingelegt. „Für sein Alter ist er schon sehr reif und weiß, was er will und wie er das erreichen will“, ist Trevathan aufgefallen. „Das ultimative Ziel ist natürlich klar, denn er ist nur für einen Grund hier. Wann und ob wir das erreichen, wird man sehen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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