Fabio Quartararo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Yamaha konnte Fabio Quartararos Wunsch nach mehr Topspeed nicht erfüllen

(Motorsport-Total.com) – Die Performance der Yamaha M1 zählte zu den Enttäuschungen des MotoGP-Vorsaisontests in Sepang.

Am zweiten Testtag schaffte abgesehen von Fabio Quartararo kein weiterer Yamaha-Pilot in die Top 10. Franco Morbidelli, Andrea Dovizioso und Rookie Darryn Binder verpassten sogar den Einzug in die Top 20 und fanden sich auf den Positionen 22, 24 und 25 wieder.

Die Topspeed-Messungen legen offen, dass das angestrebte Ziel verfehlt wurde. Die Yamaha M1 kann auf den Geraden nach wie vor nicht mit den Motorrädern der Konkurrenz mithalten. Das frustriert Weltmeister Fabio Quartararo, der bereits vor der Winterpause den Druck auf Yamaha steigerte.

„Ich erwartete deutlich mehr. Das ist offensichtlich“, kommentiert Quartararo nach den beiden Testtagen in Sepang. „Ich erwartete in vielen Bereichen mehr von diesem ersten Test. In Mandalika werden wir nicht viele Dinge zu testen haben. Dort werden wir nur einige Dinge überprüfen, die wir hier bereits probiert haben. Ich erwartete mit Sicherheit viel mehr von Yamaha bei diesem ersten Test.“

Yamaha hat laut Quartararo nur „einen halben“ Schritt gemacht
Die Änderungen beim Motor können Quartararo nicht zufrieden stellen. „Sie versuchen natürlich, diesen Bereich zu verbessern. Das hoffe ich zumindest. Alle agieren am Limit. Einige Hersteller finden etwas mehr, wir leider nicht. Ich denke aber nicht, dass es ein Bereich ist, an dem Yamaha nicht arbeitet. Sie finden einfach nicht mehr“, ärgert sich der Yamaha-Werkspilot.

Haben die Gegner über den Winter zwei Schritte gemacht und Yamaha nur einen? „Vielleicht auch nur einen halben und keinen ganzen Schritt“, bemerkt Quartararo enttäuscht. Bereits in einem Monat startet die MotoGP in die neue Saison. Grundlegende Änderungen an der M1 wird es bis dahin nicht mehr geben.

Keine umfassenden Änderungen bis zum Saisonstart in Aussicht
„Ich denke nicht, dass ich mit vielen Änderungen rechnen kann. Ich gehe nicht davon aus, dass es an unserem Motorrad viele Änderungen geben wird“, gibt sich Quartararo keinen Illusionen hin. „Ich erwarte nicht, dass es im kommenden Monat viel geben wird, das mich zufriedenstellt. Ich komme von einem technischen Meeting und kann das deshalb so sagen.“

„Ich werde in Katar nicht mit etwas fahren, das ich vorher nicht probiert habe und bei dem ich mir nicht sicher sein kann“, stellt der Titelverteidiger klar. „Das Motorrad von heute wird das Motorrad sein, das wir in Katar verwenden. Es wird maximal kleine Änderungen geben.“

Quartararo deutlich schneller als seine Yamaha-Markenkollegen
Am Sonntag hatte Quartararo 0,182 Sekunden Rückstand und lag somit auf eine schnelle Runde in Schlagdistanz zur Konkurrenz. „Mit mir selbst bin ich zufrieden“, bilanziert der Franzose. „Auf eine Runde ist es kein Problem. Doch in einem Rennen schon, wenn man sich zum Beispiel Mugello anschaut. Wenn man ausgangs der letzten Kurve nicht eine halbe Sekunde Vorsprung hat, dann wird man überholt.“

Aus diesem Grund wünschte sich Quartararo mehr Spitzenleistung. Doch diesen Wunsch konnte Yamaha offensichtlich nicht erfüllen. Mit Blick auf seine Performance ist Quartararo deutlich zufriedener: „Am ersten Tag fuhr ich nicht so gut. Ich war zu aggressiv. Heute fuhr ich deutlich besser. Die Rundenzeit war deutlich schneller, auch mit gebrauchten Reifen, mit dem Medium- und dem Soft-Reifen. Ich genoss den Tag wirklich.“

„Ich bin in der Lage, mich ziemlich schnell anzupassen. Schlussendlich kann ich mich gut an das Motorrad anpassen. Ich würde nicht behaupten, dass es Probleme sind. Wir haben keine Probleme. Es stimmt, wir benötigen mehr Leistung. Das ist offensichtlich. Wir benötigen mehr Grip und weniger Wheelie-Neigung“, erklärt Quartararo.

„Doch das sind keine echten Probleme. Das sind Bereiche, die wir verbessern müssen. Wir haben aber auch einige Stärken. Das dürfen wir nicht vergessen. Wir sprechen immer über die negativen Aspekte. Das Gefühl für das Vorderrad unserer Maschine ist unglaublich“, stellt der Yamaha-Pilot klar.

Text von Sebastian Fränzschky

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