(Motorsport-Total.com) – Nach den vielversprechenden Vorsaisontests in Sepang, bei denen Yamaha als Hauptkonkurrent von Ducati galt, zeigen die ersten Rennen der MotoGP-Saison 2025 ein differenzierteres Bild. Noch ist die Formkrise des Herstellers nicht überwunden.
Noch vor Saisonbeginn äußerte Fabio Quartararo vorsichtige Erwartungen und betonte, dass genaue Ziele erst nach den ersten Rennen gesetzt werden sollten. Er erinnerte aber daran, dass das Team die vergangene MotoGP-Saison ordentlich beendet habe, stets in Q2 war und um Plätze in den Top 7 oder 8 kämpfte.
Teamdirektor Paolo Pavesio gab an, dass Yamaha ab Mitte der Saison regelmäßig um Top-5-Platzierungen kämpfen wolle. Dennoch zeigte sich bereits beim Saisonauftakt, dass die Konkurrenzfähigkeit noch nicht auf dem gewünschten Niveau ist.
In Thailand wurde Jack Miller als Elfter bester Yamaha-Fahrer. Ducati dominierte die Top 5. In Argentinien verpasste man die Top 10 erneut. Diesmal belegte Alex Rins Rang elf, während Quartararo von einer „katastrophalen“ Rennpace sprach.
Warum die Tests nicht repräsentativ waren
Zwischen den starken Testleistungen und den tatsächlichen Rennergebnissen herrscht also eine große Diskrepanz, die auch auf unterschiedliche Streckenbedingungen zurückzuführen ist. Denn während der fünftägigen Tests in Sepang verbesserten sich die Verhältnisse kontinuierlich, was zu besseren Ergebnissen führte.
Unter realen Rennbedingungen, die variabler sind und in Buriram und Termas von wenig Grip gekennzeichnet waren, zeigte sich, dass Yamaha weiterhin zu kämpfen hat.
Von der positiven Einschätzung nach dem Test in Malaysia ist nicht mehr viel geblieben. Stattdessen scheint sich Yamaha plötzlich wieder in einer Situation, die viel näher an dem ist, wo man vergangenes Jahr war. Wie ist das zu erklären?
Darauf angesprochen bestätigt Quartararo, dass bei längeren Tests eine Strecke viel Grip aufbaut, was zu besseren Zeiten führe. „Wenn du fünf Tage lang mit MotoGP-Bikes auf derselben Strecke fährst, wird sie super – mit viel Grip, viel Gummiabrieb. Auch wenn wir am Tag nach einem Grand Prix testen, sind wir am Ende viel näher dran.“
„Aber sobald die Bedingungen ein wenig schlechter sind oder wir den Reifen ein wenig überhitzen, wird es wirklich schwierig. Ich denke, auch viele Dinge auszuprobieren, war an diesem Wochenende nicht wirklich einfach“, sagt Quartararo.
Rins: Das aktuelle Paket gibt nicht mehr her
Auch für Rins ist die Situation klar: „Du brauchst das Motorrad, du brauchst den Fahrer. Marc (Marquez; Anm. d. R.) hatte mit der Honda zu kämpfen, jetzt ist er (mit Ducati) die Referenz. Morbidelli war in den letzten Jahren einer der Letzten mit Yamaha, und jetzt, nach 1.600 Tagen, hat er wieder das Podium erreicht.“
Damit unterstreicht der Spanier, dass Yamaha derzeit nicht das komplette Paket hat, um konstant um vordere Plätze zu konkurrieren und die Fahrer mit stumpfen Waffen kämpfen.
Insgesamt verdeutlichen die bisherigen Ergebnisse einmal mehr: Tests sind das eine, die tatsächliche Performance in den Rennen das andere. Yamaha arbeitet weiterhin daran, die Lücke zur Spitze zu schließen – und hat die Hoffnung, auf Strecken mit mehr Grip die eigenen Stärken besser ausspielen zu können.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Federico Faturos
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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