Fabio Di Giannantonio - © Media VR46

© Media VR46 – VR46-Neuling Fabio Di Giannantonio mit Alessio „Uccio“ Salucci und Pablo Nieto

(Motorsport-Total.com) – „Die Strukturen bei VR46 sind unglaublich!“. Das sagt Fabio Di Giannantonio, der seit Saisonbeginn in der Motorrad-Königsklasse MotoGP für das VR46-Team von Valentino Rossi fährt.

Während Teamkollege Marco Bezzecchi die Strukturen schon seit Jahren kennt, ist es Di Giannantonio als Neuzugang aufgefallen: „Der Fokus liegt voll und ganz darauf, dass sich der Fahrer entfalten kann. Ich muss sagen, mit jedem Tag, den ich hier verbringe, überrascht mich dieses Team mehr und mehr.“

So beschreibt „Diggia“ den VR46-Rennstall als „ein Team, das gewinnen will und das den Fahren die bestmöglichen Voraussetzungen geben will. Es ist keines dieser Unternehmen, die den Sport nur des Business wegen betreiben. Und genau das verleiht mir noch mehr Motivation und noch mehr Fokus als ohnehin schon“.

Führt der Neuzugang im Team womöglich schon Gespräche über eine Vertragsverlängerung über die Saison 2024 hinaus? „Ich selber habe noch nicht mit ihnen darüber gesprochen, aber mein Manager unterhält sich natürlich mit allen. Es ist nun mal ein schnelllebiges Geschäft, in dem wir uns befinden. Ich aber will mich zum jetzigen Zeitpunkt voll auf meinen Job, voll auf die Rennen, konzentrieren können“, sagt Di Giannantonio. Nachsatz: „Sorgen über meine Zukunft mache ich mir derzeit keine.“

Warum „Diggia“ weiterhin in Rom wohnt
Seit Jahresbeginn ist „Diggia“ zwar Teil des VR46-Teams, nicht aber Teil der VR46-Akademie. Während die Mitglieder der Akademie – neben Teamkollege Bezzecchi sind das im aktuellen MotoGP-Feld außerdem Francesco Bagnaia, Luca Marini und Franco Morbidelli – regelmäßig gemeinsam in Tavullia trainieren (unter anderem auf der VR46-Ranch), wohnt Di Giannantonio auch heute noch dort, wo er am 10. Oktober 1998 geboren wurde.

„Ich lebe noch immer in Rom und das wird bis auf Weiteres auch so bleiben“, sagt der 25-Jährige und erklärt: „Wenn ich zu Hause bin, dann will ich eigentlich gar nicht so viel mit Motorrädern trainieren. Klar, wenn es einen bestimmten Bereich gibt, in dem ich mich verbessern will, dann nutze ich dafür auch mal ein Motorrad. Ich habe zu Hause mehr oder weniger alle Kategorien in der Garage. Insgesamt bin ich zu Hause aber mehr darauf konzentriert, mich zu entspannen und körperlich zu trainieren.“

„Das Fahren kommt ja bei uns angesichts der Vielzahl der Rennen im Jahr ohnehin nicht zu kurz“, bemerkt Di Giannantonio in Anspielung auf den MotoGP-Kalender 2024 mit 21 Rennwochenenden, die allesamt neben dem Grand Prix einen Sprint umfassen.

Mit Blick auf die VR46-Akademie räumt er abschließend aber noch ein: „Die eine oder andere Trainingssession werden wir in Zukunft vielleicht mal gemeinsam absolvieren. Denn sie können mir mit Sicherheit noch das eine oder andere beibringen. Und ich glaube, dass auch ich ihnen hier und da noch etwas zeigen kann.“

„Unsere guten Tage werden schon bald kommen“
Sportlich gesehen konnte Di Giannantonio an seinen ersten zwei Rennwochenenden bei VR46-Ducati noch keine Bäume ausreißen. Beim Saisonauftakt in Katar ist er im Sprint schwer gestürzt und mit viel Glück ohne Verletzung davongekommen. Im Grand Prix tags darauf belegte er trotz eines technischen Problems am Motorrad, auf das er nicht näher eingehen wollte, den siebten Platz. „Wenn wir mit Problemen Siebter werden, dann ist das nicht so schlecht“, sagt er.

Am zweiten Rennwochenende der Saison, dem Portugal-Grand-Prix in Portimao, stürzte Di Giannantonio wieder im kurzen Samstagsrennen, bevor er einen Tag später im langen Sonntagsrennen den zehnten Platz belegte. Diese Top-10-Platzierung aber war aufgrund mehrerer später Zwischenfälle in der Spitzengruppe nicht ganz aus eigener Kraft herausgefahren.

Vom Potenzial im VR46-Team ist „Diggia“ aber absolut überzeugt: „Bei den Testfahrten im Winter lief es schon richtig gut, aber wir hatten ja bis jetzt gerade mal drei Monate. Sie müssen erst noch zu 100 Prozent verstehen, was ich brauche. Ebenso muss ich es noch schaffen, mein Maximum zu geben. Ich finde, unter Berücksichtigung aller Faktoren haben wir keinen so schlechten Job gemacht. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg und ich bin sicher, dass unsere guten Tage schon bald kommen werden.“

Di Giannantonios Teamkollege Marco Bezzecchi, der schon seit dem MotoGP-Einstieg von VR46 (zur Saison 2022) für das Team fährt, rangiert in der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2024 sogar noch drei Plätze hinter „Diggia“. Bezzecchi ist es an den ersten beiden Rennwochenenden der neuen Saison noch nicht gelungen, das richtige Gefühl für die Ducati GP23 aufzubauen. Im vergangenen Jahr fuhr er im VR46-Team (genau wie Di Giannantonio im Gresini-Team) eine GP22.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: German Garcia Casanova

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