(Motorsport-Total.com) – Yamaha scheint mit der 2022er-Version der M1 ins Hintertreffen geraten zu sein.
Darüber kann auch der zweite Platz von Fabio Quartararo am finalen MotoGP-Testtag in Mandalika (Indonesien) nicht hinwegtäuschen. Die Kommentare des amtierenden Weltmeisters decken sich nach dem letzten Tag mit jenen der vorherigen Testtage.
„Wir sind am Limit angekommen. Ich habe mich überall am Limit gefühlt und die Rundenzeit war gut, aber ich habe ein wenig mehr erwartet“, schlägt Quartararo nach drei Tagen in Indonesien Alarm. Und das ist nicht die einzige besorgniserregende Aussage des Franzosen.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo wir uns verbessern könnten“, legt er nach. „Wenn du plötzlich fühlst, wie sich die Front überall bewegt, wie es hinten überall durchdreht und du mit dem Ellbogen überall den Boden berührst, dann ist es schwierig, mehr Zeit zu finden.“
Andere MotoGP-Hersteller entwickeln intensiver
Es scheint in dieser Phase des Jahres, als blühe ihm als Titelverteidiger eine ähnliche Saison, wie sie im letzten Jahr sein Weltmeister-Vorgänger Joan Mir erlebt hatte. Ähnlich wie Suzuki vor einem Jahr hinkt nun Yamaha im Entwicklungsrennen der MotoGP-Werke hinterher.
Große Änderungen sucht man an der neuen M1 vergeblich, während sich etwa Honda und Aprilia für Revolution statt Evolution entschieden. Ducati und KTM testeten traditionell einige neue Teile, und auch Suzuki arbeitete über den Winter an zahlreichen Details der GSX-RR. Quartararo versucht, diesen Nachteil mit viel Risiko auf der Strecke auszugleichen.
„Ich kann nicht mehr machen. Aus meiner Sicht gebe ich einfach 100 Prozent, jedes Mal wenn ich auf die Strecke gehe. Wir haben nicht mehr [in der Hinterhand]“, meint er und fordert: „Was mir wichtig ist, ist dass das Team und vor allem Yamaha hart arbeiten, um mehr Speed zu finden, damit ich dann weniger ans Limit gehen muss.“
Franco Morbidelli „mehr mit der 2019er-Yamaha verbunden“
Bei Teamkollege Franco Morbidelli, der im Vorjahr durch eine komplizierte Knieverletzung gehandicapt war, zeichnet sich immerhin ein Aufwärtstrend ab. Die MotoGP-Testfahrten in Mandalika schloss der Italo-Brasilianer auf Platz fünf ab. Auch er ist noch nicht zufrieden und sagt: „Ich muss immer noch das Gefühl für das Bike verbessern.“
Von den alten Erfolgen, die Morbidelli 2019 und 2020 im Petronas-Satellitenteam einfahren konnte, ist er noch weit entfernt. „Es verhält sich anders, als das 2019er-Bike“, urteilt er über die neueste Version der Yamaha M1. Das ist schlecht für Morbidelli, denn: „Ich fühle mich immer noch mehr mit dem 2019er-, als mit dem 2022er-Motorrad verbunden.“
Auch diese Aussage illustriert die Probleme bei Yamaha. Zwar habe Morbidelli das Potenzial seiner M1 in Mandalika ausschöpfen und dabei etwas interessantes entdecken können. Doch ob das reicht, um in der MotoGP-Saison 2022 Erfolge einzufahren, bleibt abzuwarten.
Text von Tobias Ebner
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