Ex-Rennfahrer Alberto Puig hat im Honda-Werksteam die Nachfolge von Teammanager Livio Suppo angetreten.
Viel konnte der Spanier in den ersten Wochen noch nicht tun. Die technische Marschrichtung liegt ohnehin in der Hand von HRC. Trotzdem kommt auf Puig in den kommenden zwei bis drei Monaten eine wichtige Aufgabe zu, denn die Fahrerverträge mit Marc Marquez und Dani Pedrosa laufen mit Saisonende aus. Neue Verträge müssen verhandelt, oder eventuell sogar neue Fahrer gefunden werden.
Yamaha machte mit Maverick Vinales den Anfang und verlängerte den Vertrag mit dem Spanier schon vor dem ersten Wintertest. Valentino Rossi will sich nach den ersten Rennen überlegen, ob er weitermacht. Aus dem Ducati-Lager ist zu hören, dass man die Fahrerverträge im März klarmachen will. Sollten sich theoretisch Jorge Lorenzo oder Andrea Dovizioso verabschieden, stünde Danilo Petrucci bereit. Der Pramac-Pilot hat für 2019 einen Werksvertrag in der Tasche, der aber nur zur Anwendung kommt, wenn es im Werksteam einen Platz gibt.
Puig sieht seine Situation bei Honda derzeit entspannt: „Für den Moment haben wir die besten Fahrer. Das ist ein Plus. Jetzt ist er (Marquez; Anm. d. Red.) hier, also müssen wir nicht nervös werden, bevor es notwendig wird. Es stimmt, dass sich die Situation auf dem Transfermarkt immer früher entwickelt, aber wenn ein Fahrer normalerweise wo sein möchte, dann wird er den richtigen Zeitpunkt finden. Wenn man also in Eile ist, dann ist es vielleicht kein gutes Zeichen.“
Technik ist momentan im Fokus
Bisher machte Marquez keine klaren Andeutungen, dass er Honda verlassen will, obwohl ihn Gerüchte schon mit KTM in Verbindung bringen. „Ich weiß es nicht“, meint Puig über einen künftigen Markenwechsel des Weltmeisters. „Das ist eine sehr persönliche Sache. Jeder hat seine eigenen Träume und Herausforderungen. Es ist schwierig zu beantworten, man müsste ihn fragen. Wir können nur versuchen, ihm die besten Möglichkeiten zu bieten, damit er nicht über etwas anderes nachdenken muss.“
Deshalb wird sich Honda mit den Fahrerverträgen auch Zeit lassen und abwarten, wie die Saison aus sportlicher Sicht beginnt. „Meiner Meinung nach ist jetzt noch nicht die Zeit, um darüber zu reden“, so Puig. „Momentan ist wichtig zu sehen, wie die Motorräder funktionieren und wie sich die Fahrer damit fühlen.“ Dass Marquez nur WM-Titel Nummer fünf im Auge hat, ist klar. Offen ist, wie viel Geld Honda für einen neuen Vertrag für seinen Erfolgsgaranten locker machen wird.
Die zweite Frage betrifft Pedrosa. Hält Honda weiterhin an ihm fest, oder muss er einem jungen Fahrer weichen? Pikant ist, dass Puig ein früher Förderer von Pedrosa war und ihn bis in die Königsklasse begleitet hat. „Jetzt treffen wir uns in einer anderen Position wieder. Ich bin nicht mehr sein Manager. Ich kümmere mich um das Team, aber das Leben hat uns wieder zusammengeführt. Meine Aufgabe ist es, ihm zu helfen, die besten Ergebnisse zu holen.“
Eine Bevorzugung von Pedrosa streitet Puig aber entschieden ab: „Wir haben zwei Fahrer in unserem Team und ich werde auf beide gleich schauen. Das muss ich in meiner Position tun. Es ist natürlich ein Plus, dass ich einen Fahrer kenne. Ich denke, er hat Potenzial. Er ist kein neuer Fahrer für mich.“ Pedrosa fährt seit 2006 für das Honda-Werksteam und wurde dreimal Vizeweltmeister. Bis Ende 2013 fungierte Puig als dessen Manager.
Text von Gerald Dirnbeck & Oriol Puigdemont
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