(Motorsport-Total.com) – Johann Zarco hat in Argentinien das beste Honda-Ergebnis seit gut eineinhalb Jahren erobert.
Im Herbst 2023 wurde Marc Marquez in Thailand im Sprint Vierter und im Grand Prix Sechster. Beim Finale in Valencia erreichte er im Sprint noch Platz drei. Das ist bislang Hondas letzter Podestplatz.
Nun raste Zarco in Termas de Rio Hondo im Sprint als Vierter ins Ziel. Im Grand Prix wurde es Rang sechs, nachdem er in der letzten Runde noch von Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) überholt wurde und somit knapp ein Top-5-Ergebnis verpasst hat.
Bemerkenswert war Zarcos Rückstand von nur sieben Sekunden nach 25 Runden. „Ein positives Wochenende und auch ein großartiger Sonntag“, freut sich der Franzose. „Ich habe alles versucht, um auf das Podium zu kommen.“
„Im Vergleich zu Samstag hatte ich einen besseren Start und war in der Position, den dritten Platz zu holen. Ich habe es von Anfang an versucht. Ich glaube, ich habe ‚Pecco‘ zweimal schön überholt, aber er hat sich gut verteidigt und sofort wieder gekontert – in Kurve 9.“
„Ich hatte Probleme mit Vibrationen in Kurve 11, was es mir unmöglich machte, in Kurve 12 und 13 anzugreifen – genau dort, wo ich mich eigentlich stark gefühlt habe. So entstand dieses ständige Hin und Her mit ‚Pecco‘.“
Dieses Duell und die Verfolgung von Bagnaia hatten allerdings auch ihren Preis: „Mein Vorderreifen wurde zu heiß, sodass ich nichts mehr versuchen konnte. Ich habe viel Energie darauf verwendet, eine Stelle zum Überholen zu finden, aber es war einfach zu schwierig“, schildert Zarco.
Das war auch der Grund, warum ihn Di Giannantonio in der Schlussphase noch abfangen konnte. Zarco war der einzige Fahrer, der in Argentinien gegen die Ducati-Armada gekämpft hat. Hätte er es zu Beginn geschafft, an Bagnaia vorbeizukommen, wäre eventuell Platz drei möglich gewesen.
Das glaubt zumindest der LCR-Fahrer: „Hundertprozentig. Ich war zu Beginn des Rennens sehr schnell. Der neue Medium-Reifen hat mir zu Beginn ein Extra an Geschwindigkeit gegeben. Ich hätte sicher niedrige 1:38er-Zeiten fahren und mit Alex und Marc mithalten können.“
„Ich hätte Morbidellis Position gehabt, aber das ist Racing. ‚Pecco‘ hat sich sehr gut verteidigt. Ich habe es noch einmal versucht, um eine Möglichkeit zu finden, ihn einzuholen, aber gegen Rennende hat sich das Motorrad immer stärker bewegt.“
Hat Honda die Trendwende geschafft?
Bemerkenswert war Zarcos schnellste Rennrunde von 1:38.700 Minuten. Damit war er nur eine halbe Zehntelsekunde langsamer als die besten Runden von Bagnaia und Morbidelli. Die Marquez-Brüder fuhren allerdings noch einmal eine knappe halbe Sekunde schneller.
„Insgesamt ist es ziemlich positiv“, strahlt Zarco. „Wir hatten fast ein Traum-Wochenende, wir waren die ganze Zeit vorne mit dabei. Ich kann in diesem Rennen wirklich nichts bereuen, weil ich alles getan habe, um auf das Podium zu kommen.“
Schon Startplatz drei war im Qualifying ein Highlight. Es bleibt abzuwarten, ob Termas de Rio Hondo eine Ausnahme war oder ob Honda auch auf den kommenden Strecken in den Top 6 mitmischen kann. Insgesamt versprüht das Honda-Lager Aufbruchstimmung.
„Ich kann es nur hoffen“, blickt Zarco voraus. „Es war gut, hier in Argentinien eine starke Leistung zu zeigen. Austin wird eine ganz andere Strecke sein. Wenn wir dort wieder eine gute Performance zeigen können, wäre das positiv.“
„Ich denke, dieses Wochenende hatten wir eine große Chance auf das Podium. Aber es wird nicht jedes Mal so sein. Wie ich gesagt habe, war es für uns fast ein Traum-Wochenende – verglichen mit dem, was wir im vergangenen Jahr erlebt haben.“
Drei Honda-Fahrer schafften in Argentinien den Sprung in die Top 10. Nach der Disqualifikation von Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) wurden Joan Mir und Luca Marini als Neunter und Zehnter gewertet. Rookie Somkiat Chantra (LCR-Honda) kam als 18. und Letzter ins Ziel.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Federico Faturos
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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