(Motorsport-Total.com) – Nicht zum ersten Mal hat sich Francesco „Pecco“ Bagnaia nach einem vorherigen Rückschlag eindrucksvoll zurückgemeldet.
Nachdem er am Samstag in Barcelona im Sprint auf Siegkurs lag, aber in der letzten Runde in Kurve 5 stürzte, ist dem Ducati-Werkspiloten im Grand Prix am Sonntag im doppelten Sinne eine Wiedergutmachung gelungen.
Nicht nur, dass Bagnaia das längere der beiden Rennen des MotoGP-Wochenendes zum Grand Prix von Katalonien souverän gewonnen hat. Das Manöver, mit dem er WM-Spitzenreiter Jorge Martin (Pramac-Ducati) am Sonntag auf den zweiten Platz verwies, setzte er ausgerechnet in Kurve 5, wo er knapp 24 Stunden zuvor den Sprint-Sieg weggeschmissen hatte.
„Gestern bin ich an dieser Stelle auf seltsame Art und Weise gestürzt“, sagt Bagnaia, der den Sturz am späten Samstagnachmittag eine Stunde lang in der Ducati-Box analysierte, bevor er für seine Medienrunde vor die Mikrofone und Aufnahmegeräte trat.
Dass er sich im Grand Prix ausgerechnet in dieser Kurve zum Angriff auf Martin entschloss, das erklärt Bagnaia in der Pressekonferenz nach seinem Sieg am Sonntag so: „Ich habe entschieden, einen Fluch zu zerstören. Das hat gut funktioniert.“
„Gestern“, so Bagnaia weiter, „habe ich dort auf seltsame Weise zwölf Punkte verloren, weil ich langsamer als normal gefahren bin und deshalb gestürzt bin. Das ist etwas, was ich niemals akzeptieren werde. Heute war ich vorsichtiger, aber Kurve 5 ist wirklich sehr, sehr knifflig. Wir haben dort im Verlauf des ganzen Wochenendes viele Stürze gesehen. Heute war es ganz wichtig, sitzenzubleiben und ins Ziel zu kommen.“
Vom zweiten Startplatz übernahm Bagnaia direkt beim Start die Führung von Polesetter Aleix Espargaro (Aprilia). In der fünften Runde wurde er in Kurve 10 am Ende der Gegengerade von Jorge Martin überholt. Nachdem er dem Pramac-Piloten für einen Großteil der Distanz auf den Fersen blieb, schlug Bagnaia in der 19. von 24 Runden in Kurve 5 zu und holte sich die Führung zurück.
Anschließend ließ „Pecco“ nichts mehr anbrennen und brachte seinen dritten Grand-Prix-Sieg 2024 (nach Lusail und Jerez) sicher ins Ziel. Martin wurde mit 1,7 Sekunden Rückstand Zweiter, während Espargaro im Kampf um den letzten Podestplatz von Marc Marquez (Gresini-Ducati) bezwungen wurde.
Espargaro, der in Barcelona im vergangenen Jahr (damals im September) souverän vor seinem Aprilia-Teamkollegen Maverick Vinales triumphiert hatte, rätselt, wie es Ducati gelungen ist, auf der katalanischen Strecke derart zurückzuschlagen.
„Sie haben meine Rennzeit aus dem vergangenen Jahr um 20 Sekunden unterboten. Das ist verrückt!“, staunt Espargaro und hat „keine Erklärung“ dafür. Als Bagnaia in der Pressekonferenz auf den größten Unterschied zum Vorjahr angesprochen wird, nennt er kurz und knapp „die Reifen“.
In der MotoGP-Gesamtwertung 2024 ist Bagnaia vor dem Ducati-Heimspiel am kommenden Wochenende in Mugello nun wieder auf den zweiten Tabellenrang nach vorne gerückt. Sein Rückstand auf WM-Spitzenreiter Jorge Martin beträgt 39 Punkte. „Es hätten es an diesem Wochenende 37 Punkte für mich sein können, weshalb ich noch immer ein kleines bisschen enttäuscht bin. Die Freude aber überwiegt jetzt doch. Auf geht’s nach Mugello“, so Bagnaia.
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Lorenza D’Adderio
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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