(Motorsport-Total.com) – Noch drei MotoGP-Rennen sind in der Saison 2022 zu fahren. Die WM-Entscheidung rückt näher.
Fabio Quartararo (Yamaha) hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Francesco Bagnaia (Ducati). Mit 20 Zählern Rückstand hat auch noch Aleix Espargaro (Aprilia) Chancen.
Der Trend ist eindeutig. Seit der Sommerpause hat Quartararo 47 WM-Punkte gesammelt. Auch Espargaro kommt nur auf 48 Zähler. Bagnaia hat seine Aufholjagd gestartet und in den vergangenen sechs Rennen 111 Punkte geholt.
Bagnaia hat außerdem Schützenhilfe einiger seiner Markenkollegen. Marco Bezzecchi (VR46) ist in Motegi dahinter geblieben und zuletzt in Buriram hat sich Johann Zarco (Pramac) in der Schlussphase zurückgehalten und Bagnaia nicht mehr angegriffen.
Außerdem nehmen die zahlreichen Ducati-Fahrer Quartararo WM-Punkte weg. Von den acht Ducati-Fahrern haben es lediglich Luca Marini (VR46) und Fabio di Giannantonio (Gresini) in diesem Jahr noch nicht auf das Podium geschafft.
Morbidelli: „Fabio steht in diesem Kampf auf falschem Fuß“
Anders sieht es bei Yamaha aus. Quartararo erhält keine Schützenhilfe von Franco Morbidelli. Die Ergebnisse des Italieners lauteten seit der Sommerpause: 15, Ausfall, Ausfall, 17, 14 und 13. In der gesamten Saison hat Morbidelli bisher nur 31 Punkte gesammelt. Yamaha steht im WM-Kampf mit dem Rücken zur Wand. „Fabios Situation ist schwierig, weil er in diesem Kampf auf dem falschen Fuß steht“, sagt Morbidelli der spanischen Edition von ‚Motorsport.com‘.
„Das sind einerseits die Dinge, die wir bereits kennen, wie der mangelnde Topspeed auf der Geraden. Außerdem gibt es acht Ducatis, die ‚Pecco‘ helfen. Dass Fabio im Regen [in Thailand] keine WM-Punkte gesammelt hat, ist schwierig zu akzeptieren.“
Bagnaia: „Kann auch ohne Hilfe gewinnen“
Bagnaia wähnt sich im Vorteil, hält bei ‚MotoGP.com‘ aber auch fest: „Fabio ist in diesem Moment der Mann, den es zu schlagen gilt. Er ist einer der stärksten Fahrer. Aber ich bin in einer besseren Situation. Ich fühle mich mit dem Motorrad gut und habe das Gefühl, dass ich attackieren kann.“
„Er hat mit seinem Motorrad mehr Mühe. Es stimmt, dass unser Motorrad kompletter ist. Ich bin in der besten Form meiner Karriere. In Bezug auf meinen Speed und meiner Mentalität bin ich jetzt besser als in der Moto2.“
Quartararo hat in dieser Saison drei Siege gefeiert, aber keinen seit der Sommerpause. Bagnaia hat doppelt so viele Rennen gewonnen. Auf der anderen Seite hat Quartararo bei drei Rennen keine WM-Punkte gesammelt und Bagnaia bei fünf.
„Es war ein Auf und ein Ab, aber die Performance ist da. Wir sind sehr stark, aber ich habe viele Punkte durch Fehler verloren“, weiß der Italiener. „Ich bin vor der Sommerpause gestürzt, weil ich falsch gedacht habe. Ich habe mir gesagt, dass ich relaxen muss und bin gestürzt.
„Ich habe mit meinem Trainer und den Leuten um mich herum analysiert, warum ich Fehler mache.“ Seit der Sommerpause ist Bagnaias Fehlerrate deutlich zurückgegangen. Nur in Japan leistete er sich mit einem Sturz in der letzten Runde einen Ausfall.
Auf Schützenhilfe seiner Teamkollegen will Bagnaia aber nicht setzen: „Ich kenne mein Potenzial und weiß, dass ich ohne Hilfe Rennen gewinnen kann. Natürlich könnte in Bezug auf den WM-Titel Hilfe in den letzten beiden Rennen hilfreich sein. Aber ich habe sechs Rennen gewonnen, weil ich der Stärkste war und nicht, weil mich jemand vorbeigelassen hat.“
Text von Gerald Dirnbeck
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