(Motorsport-Total.com) – Das Ducati-Werksteam rund um Francesco Bagnaia und Jack Miller fuhr auch am letzten MotoGP-Testtag vor dem Saisonstart 2022 ein wenig unter dem Radar.
In Mandalika (Indonesien) erreichte Bagnaia am Sonntag aber immerhin die Top 5 der Tageswertung. Von einer Favoritenrolle, die den Roten gerne zugeschrieben wird, spricht man jedoch nicht.
Bagnaia blickt nämlich skeptisch auf die fünf Testtage in Sepang und Mandalika zurück. „Ich hoffe, wir finden noch ein wenig mehr“, sagt der Ducati-Werksfahrer. Teamkollege Miller gibt sich ein wenig optimistischer: „Wir sind bestmöglich vorbereitet. Wir haben das meiste aus unserem Programm abgespult.“ Das meiste, aber eben nicht alles.
MotoGP-Vizeweltmeister Bagnaia ist froh, dass man über den Winter die guten Eigenschaften der alten GP21 konservieren konnte. „Ich denke, die Stärken unserer GP22 sind mehr oder weniger die gleichen, wie im letzten Jahr“, analysiert der Ducati-Pilot.
Ducati GP22 behält Stärken der GP21
„Diese sind auf der Bremse, am Kurveneingang und beim Herausbeschleunigen. Wir müssen noch ein bisschen was beim Beschleunigen finden, denn die Spezifikation unseres Bikes ist noch nicht so klar, wie im Vorjahr.“ Ducati hat für dieses Jahr eine ganze Armada an Neuentwicklungen aufgefahren, die Bagnaia und Miller innerhalb von fünf Tagen evaluieren mussten.
Dazu gehörten auch ein brandneuer Motor und der inzwischen wohl wieder aussortierte „Didgeridoo“-Auspuff. „Es war viel Arbeit, viel Spaß, ich habe das Pensum genossen“, freut sich Miller. Bagnaia selbst musste sich allerdings wegen der vielen, neuen Teile an der Ducati umstellen: „Es ist anders, denn es ist ein anderer Motor, ein anderes Bike.“
„Du brauchst ein wenig, um deinen Fahrstil zu verändern. In diesem Test habe ich mich genau darauf konzentriert. Und letztlich habe ich hier heute besser verstanden, wie ich das tun kann. Und ich bin bei diesem Test viele Runden gefahren, um alles besser zu verstehen.“
Jack Miller: Müssen an unseren Stärken festhalten
Vor allem auf eine schnelle Runde habe Bagnaia ein paar Probleme gehabt. Doch diese scheinen ausgeräumt zu sein. Nach Katar geht der Ducati-Werkspilot mit einer positiven Einstellung: „Ich weiß ich noch nicht, wer der härteste Rivale sein wird. Aber ich denke, Honda hat einen guten Job gemacht, und wir, Suzuki und Aprilia auch.“
Teamkollege Miller wittert unterdessen auch Konkurrenz aus dem eigenen Lager: „Du wärst verrückt, wenn du dir nicht Jungs wie Bastianini, der die ganzen Testfahrten über schnell war, ansehen würdest. Marini war auch sehr schnell. Die Liste geht einfach immer weiter. Das Feld ist so ausgeglichen, sodass in Katar alle gewinnen können.“
Daher muss das Motto lauten: Rückbesinnung auf die eigenen Stärken. „Du zweifelst immer so ein wenig, aber am Ende des Tages müssen wir an unseren Stärken festhalten und auf unser Wissen vertrauen“, fordert Miller. „Dieser Prozess hat uns dorthin geführt, wo wir jetzt sind. Jetzt müssen wir einfach darauf vertrauen.“
Auf dem Losail International Circuit ist Ducati schon seit Jahren stark aufgelegt. Andrea Dovizioso gewann 2018 und 2019 den Saisonauftakt für die Roten. Im Vorjahr brachte man in zwei Grands Prix jeweils zwei Fahrer auf das Podium. Zudem gingen die beiden Poles an Bagnaia und Jorge Martin. Trotz aller Tiefstapelei: Auch in diesem Jahr wird Ducati in Katar ein Wörtchen im Kampf um den Sieg mitreden.
Text von Tobias Ebner
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