Francesco Bagnaia - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Francesco Bagnaia beendete die Erfolgsserie der japanischen Werke

(Motorsport-Total.com) – Honda und Yamaha dominierten die MotoGP über einen langen Zeitraum und machten alle Titel zwischen 2008 und 2019 untereinander aus.

Die Werkspiloten von Honda und Yamaha waren von 2011 bis 2015 für alle MotoGP-Laufsiege verantwortlich.

Ducati fand über die Jahre den Anschluss und feierte 2022 den ersten Titel seit 2007. Von der einstigen Dominanz der japanischen Hersteller ist in der MotoGP mittlerweile nicht mehr viel übrig. Mit der Coronavirus-Pandemie begann eine neue MotoGP-Ära.

Yamaha gewann in der vergangenen MotoGP-Saison nur drei Grands Prix. Suzuki setzte sich kurz vor dem Ausstieg noch einmal in Szene und holte mit Alex Rins zwei Laufsiege. Honda konnte keines der 20 Rennen für sich entscheiden. Somit gingen nur ein Viertel der Siege auf das Konto der Japaner.

Ducati gewann im Vorjahr zwölf Rennen, KTM holte zwei Siege und Aprilia gewann zum ersten Mal in der MotoGP einen Grands Prix. Die Japaner haben realisiert, dass sie schnell reagieren müssen, um nicht noch mehr den Anschluss zu verlieren.

Finden die japanischen Werke zu alter Stärke?
Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) rechnet damit, dass Honda und Yamaha in diesem Jahr wieder stärker sind als im Vorjahr: „Ja, ich denke schon. Ich erwarte aber auch, dass wir uns weiter steigern“, bemerkt der Italiener.

„Die Europäer haben mit Sicherheit eine andere Arbeitsweise“, sucht Bagnaia nach dem Grund für die Wachablösung. „Sobald sie neue Entwicklungen haben, können wir diese probieren. Bei den Japanern war das in der Vergangenheit anders“, bemerkt der Ducati-Pilot.

Wie sich Honda und Yamaha neu erfinden müssen
Bagnaia meint die etwas konservativere Herangehensweise bei der Einführung neuer Teile, die noch nicht ausgiebig erprobt wurden. „Ich weiß es nicht genau, ich kenne die Herangehensweise von Yamaha und Honda nicht so gut. Ich denke aber, dass die Europäer schneller entwickeln“, vergleicht er.

„Wir probieren immer viele Dinge, sobald sie verfügbar sind. Doch das bringt die Gefahr mit sich, den falschen Weg einzuschlagen“, zeigt Bagnaia einen möglichen Nachteil auf. Im Vorjahr wurde ihm dieser Nachteil zum Verhängnis, als er mit einer zu wenig entwickelten Maschine in die Saison starten musste und bei den ersten Events etwas verloren wirkte.

Doch Ducati fand heraus, wie man die 2022er-Maschine schnell verbessert, während die Japaner kaum Fortschritte machten. „Es ist eine andere Herangehensweise. Ich mag diese Herangehensweise. Ich mag es, neue Dinge zu probieren“, stärkt Bagnaia der Strategie von Ducati den Rücken.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Matteo Nugnes

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