Bagnaia - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Tiefpunkt Sachsenring: Nach dem Sturz hatte Bagnaia 91 WM-Punkte Rückstand

(Motorsport-Total.com) – Francesco Bagnaia ist die größte Aufholjagd in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft gelungen.

Seit der Saison 1993 gilt der aktuell gültige WM-Punkteschlüssel. Exakt bei Saisonhalbzeit hatte der Ducati-Fahrer 91 Zähler Rückstand auf Fabio Quartararo.

Zehn Rennen später feierte Bagnaia seinen ersten WM-Titel mit 17 Punkten Vorsprung auf den Yamaha-Star. Es war eine der größten Comebacks der internationalen Sportgeschichte. Und auch Ducati erreichte endlich das große Ziel, dem man so lange nachgelaufen ist.

„Es ist wirklich so, dass man zeigen muss, dass man niemals aufgeben darf, wenn die Zeichen gegen einen stehen. Man hat immer noch die Chance, es zu schaffen“, sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit der englischen Edition von ‚motorsport.com‘.

„Es war natürlich schwierig, stressig, aber es war möglich. Und ich denke, es ist eine besondere Belohnung für alle bei Ducati, weil wir nie aufgegeben haben. Wir wussten, dass es sehr schwierig – praktisch unmöglich war.“

„Als ich nach dem Sachsenring gefragt wurde, ob wir aufgeben, habe ich geantwortet: ‚Nein. Es ist sehr schwierig, wie wenn man den Mount Everest besteigen muss. Es ist sehr schwierig, aber möglich.“

„Der Dank geht an ‚Pecco‘, der nach dem Sachsenring einen klaren Kopf gefunden hat. Er hat zu seiner Crew gesagt: ‚Wir schaffen es!‘. Sie sind es Rennen für Rennen angegangen. Wenn man an die WM denkt, dann ist das falsch.“

„Als er dann vier Rennen hintereinander gewonnen hat und gleichzeitig Fabio Probleme hatte, bekamen wir eine Idee. Wir hatten zu Saisonbeginn Schwierigkeiten. Das Motorrad war nicht perfekt. Wir hatten Stürze, als ‚Pecco‘ Erster, Zweiter oder Dritter hätte sein können.“

„Dann gab es auch den unglücklichen Startunfall in Barcelona, wofür ‚Pecco‘ nichts konnte. Deshalb bedeutet uns der Erfolg noch mehr, weil es absolut nicht einfach war.“ Für seine Fehler in der ersten Saisonhälfte stand Bagnaia in der Kritik.

Ciabatti: „Man muss aus Fehlern lernen“
Nach dem starken Herbst 2021 konnte er sich zunächst nicht als Nummer-1-Fahrer bei Ducati etablieren und stand auch im Schatten von Enea Bastianini, der mit der Vorjahresmaschine Rennen gewann. Aber Bagnaia schaffte die Wende.

Wir hat er das gemacht, dass er sich trotz des immensen Drucks und der Kritik so stark in der zweiten Saisonhälfte zurückmelden konnte? „Man lernt natürlich von Fehlern“, meint Ciabatti. „Man versucht, die Fehler auf und neben der Strecke nicht zu wiederholen.“

„Wir sind alle Menschen. ‚Pecco‘ hatte 2021 ein fantastisches Ende. Zu Saisonbeginn 2022 hat ihm das Motorrad nicht das Gefühl vermittelt, das er braucht. Man kommt nach Katar, wo die Strecke immer zu Ducati gepasst hat, und man geht mit einer Nullnummer nach Hause.“

„Er ist gestürzt und hat dabei auch noch Jorge Martin abgeräumt. In Spanien wurde er dafür heftig kritisiert. ‚Pecco‘ war der Erste, der gewusst hat, dass das nicht hätte passieren dürfen. Wie gesagt, wir sind alle Menschen und machen Fehler.“

„Wir hatten eine klare Konversation mit ‚Pecco‘ darüber und es hat ihm super leid getan. Er hat seine Lektion gelernt. Ein Fehler ist akzeptabel, wenn man versteht, dass es nicht mehr passieren darf. Passiert es zweimal, dann ist es eine andere Geschichte.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lewis Duncan

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