Die Superbike-WM macht schwere Zeiten durch. Vor der Saison 2011 zog sich Ducati werksseitig aus der Serie heraus. Yamahas Werksausstieg folgte ein Jahr später. Obwohl die Rennen reichlich Spannung bieten und das Fahrerfeld hochkarätig ist, wird das Medieninteresse immer geringer. „Die aktuelle Situation ist die schwärzeste, an die ich mich erinnern kann“, erkennt auch Francis Batta.
Der Belgier verkündete vor ein paar Tagen, dass er 2012 nicht an den Start gehen wird. Das legendäre Alstare-Suzuki-Team zählte zu den bekanntesten Teams in der Serie und war über Jahre hinweg konkurrenzfähig. Nach einer nüchternen Saison 2011, in der Michel Fabrizio lediglich WM-Zwölfter wurde, zog Batta die Reißleine.
„Es gibt keine Sponsoren. Die Hersteller verlieren das Interesse – nicht nur Suzuki, auch Yamaha und weitere stehen kurz davor“, wird er von ‚Cycle News‘ zitiert und sieht einen Zusammenhang zur strauchelnden Grand-Prix-Königsklasse: „Die MotoGP hat große Probleme und diese sind unmittelbar mit der Superbike verbunden.“
„Wenn es 20 oder 22 Motorräder im MotoGP-Feld gäbe, müsste sich die Superbike-Serie keine Gedanken machen. Aber wenn jeder Fahrer automatisch Punkte erhält oder nur eine handvoll Motorräder ins Ziel kommen, werden deren Probleme auch unsere“, analysiert Batta. „Aus der Sicht des Helikopters sieht die Startaufstellung der MotoGP miserabel klein aus, auch wenn in jeder Reihe nicht vier sondern drei Motorräder stehen.“
„Wenn sie solche furchtbaren Probleme in einer Serie haben, die das fünf- oder siebenfache kostet, dann prallen die Probleme auch auf uns zurück. Wenn Honda, Yamaha und Ducati – die drei, auf denen sich die MotoGP abstützt – ihre Investitionen konzentrieren müssen, betrifft es auch die Superbike-Serie“, so Batta.
Doch nicht nur das mangelnde Interesse der Hersteller ist für Batta eine Enttäuschung. Auch die instabilen Regeln und deren Durchsetzung seiner Meinung nach verbesserungswürdig.“Wie kann es sein, dass der Aprilia-Motor von Biaggi nicht ein einziges Mal für eine Überprüfung geöffnet wurde?“, fragt er. „Warum waren die Regeln für die Zweizylinder so regelmäßig zugunsten von Ducati ausgelegt? Wieso erlauben die technischen Regelarien immer solch ein hohes Niveau an Modifikationen?“ Im kommenden Jahr wird Suzuki durch das Crescent-Team von Paul Denning in der Superbike-WM vertreten sein.
Text von Sebastian Fränzschky
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