Franco Morbidelli - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Nach fünf Jahren auf einer Yamaha fährt Franco Morbidelli nun für Pramac-Ducati

(Motorsport-Total.com) – Während sich Fabio Quartararo in dieser Woche für eine Verlängerung seines Yamaha-Vertrags um zweite weitere Jahre bis Ende 2026 entschieden hat, ist Franco Morbidelli einen anderen Weg gegangen.

Morbidelli, der zunächst zweieinhalb Jahre lang für Petronas-Yamaha fuhr (zwei Jahre davon als Teamkollege von Quartararo) und anschließend zweieinhalb Jahre Teamkollege von Quartararo im Yamaha-Werksteam war, hat den japanischen Hersteller im Winter verlassen.

Für die laufende MotoGP-Saison 2024 hat Morbidelli bei Pramac-Ducati unterschrieben. Dort besitzt er als Teamkollege des letztjährigen Vizeweltmeisters Jorge Martin, der aktuell die MotoGP-Gesamtwertung 2024 anführt, einen Einjahresvertrag. An die Performance, geschweige denn die Ergebnisse, von Martin kommt Morbidelli bislang bei weitem nicht heran, aber das hat Gründe.

„Woran es mir auf diesem Motorrad noch fehlt, das ist einerseits Erfahrung. Andererseits ist es die Freiheit, die Dinge aus Reflex zu tun, ohne zu viel darüber nachdenken zu müssen“, sagt Morbidelli über die Ducati Desmosedici. Die entspricht im Pramac-Team der aktuellen 2024er-Spezifikation, wie sie auch im Werksteam zum Einsatz kommt.

„Grundsätzlich denke ich momentan noch sehr viel nach und bin noch nicht voll auf das eigentliche Fahren fokussiert“, sagt der Neuzugang im Pramac-Team und ist überzeugt: „Das ist einfach die Konsequenz aus den fehlenden Kilometern.“

Ausgerechnet im Winter seines Herstellerwechsels hat Morbidelli die Testfahrten fast komplett verpasst. Lediglich der eine Tag im November 2023 in Valencia diente ihm als Eingewöhnung auf das für ihn unbekannte Motorrad. Die Testfahrten im Februar 2024 in Sepang und und Lusail musste Morbidelli verletzungsbedingt auslassen. Sein erster Tag auf der GP24 war der Trainingstag zum Saisonauftakt.

Als Beispiele dafür, was er auf der Ducati derzeit noch nicht intuitiv tut, nennt Morbidelli „das Aktiveren der Devices und auch das Schalten, denn der Schalthebel ist anders als ich es gewohnt bin“. Konkrete Vergleiche mit der Yamaha M1, die er fünf Jahre lang fuhr, will der Italiener aber nicht ziehen.

„Vergleiche möchte ich nicht anstellen, denn das wäre nicht fair. Ich halte es da lieber wie ein Gentleman“, sagt Morbidelli. Ein paar Dinge lässt sich er über die Ducati GP24 im Pramac-Team dann aber doch entlocken: „Was ich sagen kann: Mein Gefühl ist gut, ich würde sogar sagen, es ist sehr gut.“

Und wie passt dieses gute Gefühl mit den Ergebnissen zusammen, die er an den ersten beiden Rennwochenende der Saison erzielt hat? Sowohl in Katar als auch in Portugal kam Morbidelli im Grand Prix auf P18 und damit außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

Nachdem das Katar-Wochenende in Lusail für ihn „eine Herausforderung war, nach einem Monat ohne irgendein Training auf das Motorrad zu steigen“, sagt er über das Portugal-Wochenende in Portimao: „Ich kann recht zufrieden nach Hause fahren. Bezogen auf die Ergebnisse gilt das natürlich noch nicht, aber mein Rhythmus war wirklich sehr akzeptabel. Das ist ermutigend, denn ich muss ja alles noch lernen. Wir können aber schon jetzt positive Dinge erkennen.“

Abgesehen vom Zwischenfall mit Honda-Pilot Joan Mir in der ersten Runde sei Morbidellis Rhythmus am Sonntag in Portimao gut genug gewesen, „um Sechster oder Siebter werden zu können“, wie er darlegt. Abschließend sagt er: „Grundsätzlich habe ich mit diesem Paket ein sehr gutes Gefühl. Ich spüre jede Menge Potenzial. Es ist einfach nur eine Frage der schnellstmöglichen Gewöhnung, um das volle Potenzial dieses Motorrads abrufen zu können.“

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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