Franco Morbidelli - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Morbidelli hält 2023 mit Quartararo mit, aber nicht um Top-Platzierungen

(Motorsport-Total.com) – Die Motorrad-WM mit ihrer Königsklasse MotoGP befindet sich derzeit in der Sommerpause ihrer Saison 2023.

Der Halbzeitpunkt der Saison ist zwar noch nicht ganz erreicht, aber die fünf rennfreien Wochenenden zwischen dem zurückliegenden Grand Prix der Niederlande in Assen und dem anstehenden Grand Prix von Großbritannien in Silverstone (5./6. August) geben Teams und Fahrern die Möglichkeit zu reflektieren.

Besonders düster fällt diese Reflexion bei Yamaha und Honda aus. Die beiden großen japanischen Motorradhersteller liegen in der aktuellen MotoGP-Herstellerwertung 2023 abgeschlagen auf den letzten beiden Plätzen. KTM und Aprilia sind den Japanern deutlich voraus – von Platzhirsch Ducati ganz zu schweigen.

„Im vergangenen Jahr habe ich nach etwa der Hälfte der Saison realisiert, dass im Sinne eines Vorankommens ich derjenige sein muss, der etwas verändert, nicht das Motorrad“, erinnert Morbidelli an seine Aussagen aus dem Jahr 2022. Daraus leitete er im Frühjahr 2023 eine konkrete Schlussfolgerung ab.

„Ich habe die Saison also mit einer anderen Herangehensweise begonnen. Das hat sich ausgezahlt“, so Morbidelli. In der Tat: Nach acht Rennwochenenden der MotoGP-Saison 2023 hat Morbidelli nur sieben WM-Punkte weniger als Teamkollege Fabio Quartararo. Im vergangenen Jahr war der Unterschied zwischen den beiden Yamaha-Werkspiloten deutlich größer gewesen.

Das freilich liegt nicht nur daran, dass Morbidelli in diesem Jahr etwas besser zurechtkommt. Vor allem liegt es daran, dass sich Quartararo in diesem Jahr deutlich schwerer tut als in der Saison 2022 – ganz zu schweigen von der Saison 2021, die als er als Weltmeister abschloss. „Wir befinden uns in der schwierigsten Situation, seit ich bei Yamaha bin“, machte Quartararo vor wenigen Wochen ausführlich deutlich.

Maverick Vinales sieht Bestätigung für seine Trennung von Yamaha
Die Probleme im Yamaha-Lager bleiben natürlich auch der Konkurrenz nicht verborgen. So klinkt sich etwa Aprilia-Pilot Maverick Vinales in das Thema ein, in dem er sich nun bestätigt sieht, dass sein Abschied von Yamaha im Sommer 2021 die richtige Entscheidung gewesen sei. Und der Spanier glaubt, dass sich dieser Eindruck in Zukunft sogar noch verstärken wird.

„Ich glaube wirklich, dass die Zeit die Gründe aufzeigen wird, weshalb ich dort weggegangen bin“, sagt Vinales über Yamaha und legt nach: „Ich sehe, wie sich die Fahrer jetzt beschweren. Sie beschweren sich so wie ich es schon vor drei Jahren getan habe.“

Als Beispiel führt Vinales an, wie er mit seiner Aprilia am Sachsenring-Wochenende in diesem Jahr hinter einer Yamaha herfuhr: „Da konnte ich sehen, wie sie zu kämpfen haben. Sie haben wirklich große Probleme.“

Allerdings: In der aktuellen MotoGP-Fahrerwertung 2023 rangiert Vinales nach acht von 20 Saisonrennen sogar noch hinter dem Yamaha-Duo Quartararo/Morbidelli. Nach vier Nullnummern bei den fünf zurückliegenden Grands Prix liegt der Aprilia-Pilot derzeit nur auf dem zwölften Tabellenplatz.

Morbidelli deutet an: Bekanntgabe seiner Zukunft rund um Silverstone-Wochenende
Mit Blick auf die MotoGP-Saison 2024 hat Vinales genau wie Teamkollege Aleix Espargaro einen Vertrag mit Aprilia. Im Yamaha-Lager besitzt Fabio Quartararo einen Vertrag bis Ende 2024. Im Gegensatz dazu läuft der Vertrag von Franco Morbidelli am Jahresende 2023 aus. Der Italiener glaubt aber, schon bald Gewissheit über seine Zukunft zu haben.

„Ich hoffe und glaube, dass wir nach der Sommerpause mehr über meine Zukunft wissen werden“, sagt Morbidelli. Auf Nachfrage, wie seine Zukunft aussehen könnte, antwortet er mit einem Grinsen: „Das werde ich wahrscheinlich in Silverstone sagen können. Genau weiß ich [den Zeitpunkt] aber noch nicht.“

Morbidelli ist einer von aktuell neun MotoGP-Piloten, deren Vertrag im aktuellen Team am Jahresende 2023 ausläuft. Bei einigen dieser neun gilt eine Verlängerung nur noch als Formsache. Ob das auch für Morbidelli gilt, werden die kommenden Wochen zeigen.

Text von M.Fritzsche, Co-Autoren: G.Dirnbeck, O.Puigdemont

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