(Motorsport-Total.com) – Der Start ins Misano-Wochenende verlief für Yamaha-Werkspilot Jonathan Rea überhaupt nicht nach Plan. Nach einem vielversprechenden Test in Misano war die Hoffnung groß, dass Rea endlich mit der Yamaha R1 harmoniert.
Doch am Freitag kam der sechsmalige Weltmeister nicht über P14 hinaus. Auf der Strecke, auf der er vor knapp 15 Jahren seinen ersten Sieg in der Superbike-WM feierte, lag er über eine Sekunde zurück und war nur viertbester Yamaha-Pilot.
„Es war ein schwieriger Tag, was unsere Performance angeht“, gesteht Rea. „Wir hatten ab dem Beginn Probleme mit dem Grip. Die Haftung war schlechter als beim Test. Deshalb benötigten wir erneut etwas Zeit, um unsere Motorbremse richtig abzustimmen. Ich verlor am Kurveneingang ständig das Heck. Wir verbesserten uns ein bisschen.“
Warum die Yamaha R1 so sensibel reagiert, wenn der Grip nachlässt
Die Yamaha R1 reagiert empfindlicher als die anderen Superbikes auf Low-Grip-Bedingungen. Das hat seine Gründe. „Wir holen viel Rundenzeit, indem wir auf der Flanke des Reifens fahren und hohe Kurvengeschwindigkeiten erreichen, damit wir mit Schwung auf die Geraden fahren“, erklärt Rea.
„Doch wenn die Haftung nachlässt, dann kann man das nur bis zu einem gewissen Punkt kompensieren. Man müsste zu einem Stop-&-Go-Stil wechseln. Doch unsere Beschleunigung und unser Topspeed geben das nicht her. Deshalb ist es für uns schwieriger, bei nachlassender Haftung konkurrenzfähig zu sein“, nennt Rea das Problem der R1, die leistungstechnisch im Nachteil ist.
Bei der Analyse der Daten erkennt Rea gut, wo er Zeit verliert. „Wir müssen den finalen Teil der Runde verbessern. Der erste und zweite Sektor sind gut“, verrät er und gesteht: „Mir fehlt das Renntempo der Spitzenfahrer. Doch wenn ich ein paar Zehntelsekunden finde, dann kann ich in den Bereich der Top 5 kommen.“
Jonathan Rea steigert langsam den Druck auf Yamaha
Dass Rea nach wie vor weit hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt, schlägt sich auf die Stimmung nieder. „Es ist frustrierend. Es ist nicht der Bereich, in dem ich normalerweise lande. Wir machen nicht die Fortschritte, die wir uns wünschen“, bemerkt der Rekord-Champion.
„Ich sollte weiter vorne liegen, Yamaha auch“, so Rea. „Remy (Gardner) und Loka (Andrea Locatelli) fahren das Motorrad schon länger, dennoch fällt es schwer, in die Top 5 zu kommen. Ich habe sicher noch viel Arbeit vor mir, Yamaha aber auch“, steigert Rea den Druck auf das Team und Yamaha.
Text von Sebastian Fränzschky
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