Beim Trainingsauftakt des San-Marino-Grand-Prix in Misano kam es im zweiten Freien Training der MotoGP am Nachmittag zu einem Zwischenfall mit Valentino Rossi und Aleix Espargaro.
Espargaro fuhr vor Rossi und stand dem Italiener im Weg, als er das Tempo herausnahm, um seine Box anzusteuern. Rossi reagierte verärgert und beschwerte sich wild. Der Yamaha-Pilot ließ sich hinreißen, Espargaro den Stinkefinger zu zeigen.
Rennleiter Mike Webb schaute daraufhin an der Suzuki-Box vorbei und warnte Espargaro, etwas besser aufzupassen. Der Spanier wollte sich von Webb nicht belehren lassen, weil er sich nicht im Unrecht fühlte. „Er (Webb) kam zu mir in die Box. Das ist sehr ungewöhnlich, weil er die Leute sonst zu sich bittet“, wundert sich Espargaro, der überzeugt ist, dass Rossis Sonderstatus für den Besuch verantwortlich war.
„Er meinte, ich solle besser aufpassen. Ich fragte ihn, ob sie die Aufnahmen gesehen haben. Er meinte: ‚Ja, du warst nicht in der Mitte und hast ihn nicht behindert.‘ Er sagt, dass ich ‚dennoch etwas auspassen soll‘. Ich teilte ihm mit, dass ich nicht besser aufpassen werde, wenn ich ihn nicht behindert habe“, berichtet Espargaro wütend.
„Ich wiederholte es drei Mal und fragte ihn immer wieder, ob ich ihn behindert habe. Er meinte ’nein‘. Ich sagte ihm, dass sie zu ihm (Rossi) gehen sollen, denn ich werde sicher nicht besser aufpassen“, so der Suzuki-Pilot, der nicht zurückstecken wollte. „Es scheint, als ob Valentino ein bisschen angespannt ist. Das ist gut und schön, doch wenn er angespannt ist, dann sollte er einen Tee trinken, weil ich ihn nicht gestört habe“, betont Espargaro.
Rossi wunderte sich nach dem Training, warum er immer wieder mit Espargaro aneinandergerät. „Ich kann sein Verhalten nicht nachvollziehen. Es ist nicht das erste Mal, denn ich erlebte in Österreich die gleiche Situation“, ärgert sich Rossi, der auch in Misano durch Espargaro eine schnelle Runde verlor.
„Ich pushte und fuhr hinter beiden Suzukis. Beide Fahrer sahen mich. Vinales und Espargaro. Vinales nahm Tempo raus, doch Espargaro blieb auf der Linie und ich verstand nicht, warum er das tat. Ich sprach danach mit ihm und fragte, was er da treibt. Er meinte zu mir: ‚Fuck you!'“, erklärt Rossi, der sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen möchte. „Es hätte gereicht, wenn er sich entschuldigt hätte, aber vielleicht weiß er nicht, wie das geht“, scherzt der „Doktor“.
Text von Sebastian Fränzschky
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