(Motorsport-Total.com) – Am 17. November 2019 fuhr Andrea Iannone sein bisher letztes MotoGP-Rennen. Es folgte eine Sperre über vier Jahre auf Grund einer positiven Dopingprobe.
Heute feierte der mittlerweile 34-jährige Italiener sein WM-Comeback und stürmte beim Saisonauftakt der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) aufs Podium.
Hinter Sieger Nicolo Bulega (Ducati) und Andrea Locatelli (Yamaha) fuhr Andrea Iannone mit seiner GoEleven-Ducati als Dritter ins Ziel und war damit bester Independent-Pilot. Iannone fuhr mit einem speziellen Helmdesign und errinerte an WSBK-Laufsieger Anthony Gobert, der vor einigen Wochen verstarb.
Bereits in seinem ersten WSBK-Rennen sammelte Iannone Führungskilometer und wirkte auch in den Zweikämpfen sehr stark. Entsprechend erleichtert reagierte der Italiener nach dem Rennen und bedankte sich bei seinen Fans und Unterstützern.
Große Emotionen nach der Zieldurchfahrt und im Parc Ferme
„Es ist unglaublich, ein derartiges Comeback hab ich wirklich nicht erwartet. Das gute Gefühl für das Motorrad ist wichtig. Ich freue mich sehr, sofort auf diesem Level zu starten“, kommentiert Iannone.
Nach vier Jahren Zwangspause setzte Iannone da an, wo er aufgehört hat. „Ich habe sehr viel Unterstützung erhalten. Das ist mir noch wichtiger als das Level, das ich jetzt bereits habe. Für mich ist die Unterstützung der Leute pure Energie. Es freut mich so sehr, dass die Leute nach dieser Pause zu mir halten“, bedankt sich Iannone bei seinen Fans.
Bereits bei den Wintertests deutete sich an, dass Iannone auf der Ducati Panigale V4R schnell ist. Die Änderung des Rennformats auf zwei Sprints mit Boxenstopp spielte dem „Maniac“ nicht unbedingt in die Karten, denn das Renntempo des Italieners war bereits bei den Tests sehr gut und konstant.
Führungsrunden zu Beginn für Andrea Iannone „wie ein Schock“
„Ein normales Rennen wäre für mich besser gewesen“, ist Iannone überzeugt. „Mein Start war richtig gut. Ich übernahm die Führung. Zu diesem Zeitpunkt sprudelte ich vor Emotionen. Es war wie ein Schock für mich.“
„Ich wollte die Situation bestmöglich kontrollieren. Mir unterliefen zwei Fehler zu Beginn des zweiten Stints. Zudem machte ich in den letzten drei Runden noch einen Fehler. Die Motorbremse funktionierte nicht perfekt“, ärgert sich Iannone, der in Kurve 4 etwas von der Linie abkam.
Doch Platz drei ist mehr, als man vor dem Wochenende erwartet hat. „Wir erzielten ein sehr gutes Ergebnis. Für den Saisonstart ist das okay“, zeigt sich Iannone zufrieden und freut sich auf den zweiten Renntag in Australien.
„Morgen ist ein weiterer Tag. Wir versuchen natürlich, das Ergebnis zu verbessern. Doch wir machen uns keinen Stress“, erklärt er. „Wir befinden uns auf einem guten Level. Ich bin eine Weile lang nicht gefahren und deshalb ist es wichtig, dass jetzt eine gute Stimmung herrscht.“
Nach dem Podium schickte Iannone auch einen Dank in Richtung Borgo Panigale: „Ich möchte mich auch bei Ducati bedanken, bei Gigi Dall’Igna, Paolo Ciabatti, Claudio Domenicali und Marco Zambenedetti. Aber ich danke auch meinem GoEleven-Team für diese Chance.“
Text von Sebastian Fränzschky
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