© FGlaenzel - Valentino Rossi beendete im Herbst 2013 die Zusammenarbeit mit Jeremy Burgess

© FGlaenzel – Valentino Rossi beendete im Herbst 2013 die Zusammenarbeit mit Jeremy Burgess

Beim Saisonfinale in Valencia endete vor neun Monaten die langjährige Zusammenarbeit von Valentino Rossi und Crewchief Jeremy Burgess. Seitdem Rossi in der Saison 2000 in die Königsklasse aufstieg, kümmerte sich Burgess am Kommandostand um die Abläufe und folgte dem „Doktor“ in der Saison 2004 zu Yamaha und 2011 zu Ducati. Dennoch beendete Rossi nach der vergangenen Saison die Zusammenarbeit mit dem Australier und versprach sich von einem Crewchief-Wechsel neue Motivation.

Seit dem Nachsaisontest in Valencia kümmert sich Silvano Galbusera um Rossi. Der langjährige Superbike-WM-Crewchief war Rossis erste Wahl. Kennengelernt haben sich die beiden Italiener durch Rossis Verletzung in der Saison 2010. Bei einem Test mit dem Yamaha-Superbike kümmerte sich Galbusera um die WM-R1 und begeisterte Rossi nachhaltig. Im Herbst 2013 folgte die Kontaktaufnahme: „Im Oktober des vergangenen Jahres, etwa zum Zeitpunkt des Japan-Grand-Prix, baten mich Yamaha und Massimo Meregalli, mit meiner Planung für die kommende Saison ein bisschen zu warten. Sie meinten, es könnte sich zwischen mir und Vale etwas ergeben“, erklärt Galbusera auf der offiziellen Seite der MotoGP.

„Als Vale nach Europa zurückkehrte, fragte er mich, ob ich mit ihm zusammen arbeiten möchte. Ich kann mich daran erinnern, ihn gefragt zu haben: ‚Bist du irre?‘ Doch es war eine große Ehre für mich und wir kamen sofort gut miteinander zurecht“, blickt Galbusera zurück. Zu Beginn sorgte sich der Stratege etwas. Im Gegensatz zu Burgess fehlten Galbusera MotoGP-Erfahrungen. Die Bridgestone-Einheitsreifen waren Neuland.

Zudem war Galbusera bewusst, dass er sich um den absoluten Publikumsliebling kümmern muss. „Er ist mit Sicherheit einer der Größten des Sports. Er ist Italiener und hat sehr viele Titel geholt. Sein Crewchief zu sein, ist keine einfache Aufgabe. Ich war zu Beginn etwas besorgt“, gesteht der Italiener, der Burgess in Valencia traf: „Ich kannte Jeremy, traf ihn aber zuvor nicht. In Valencia trafen wir uns am Montag nach dem Rennen zum Frühstück im Hotel. Er war sehr nett zu mir. Er überzeugte mich, den Job anzunehmen. Er meinte, ich soll mir keine Sorgen machen und die Herausforderung annehmen. Er ist ein wahrer Gentleman und ein sehr netter Mensch.“

Rossi und Galbusera arbeiteten beim Nachsaisontest in Valencia erstmals zusammen. „Ich erkannte, dass Valentino ein sehr konzentrierter Fahrer ist“, schildert der Crewchief. „Er versucht immer, nach etwas zu suchen, was er ändern kann, um sich besser an das neue Motorrad oder die neuen Reifen zu gewöhnen. Der wichtigste Punkt war, dass er seinen Fahrstil an die neuen Reifen anpasste, die weniger Haftung in maximaler Schräglage bieten.“

„Er ist konzentrierter als im vergangenen Jahr und fährt das Motorrad besser“, hält Galbusera fest, der viel Lob für Rossi übrig hat: „Der Unterschied zwischen einem normalen Fahrer und einem wahren Champion ist, dass sich Valentino noch immer anpassen kann, obwohl er nicht mehr zu den jüngsten Fahrern gehört. Er ist noch sehr motiviert, seinen Stil anzupassen.“

In der laufenden Saison konnte Rossi oft an der Spitze kämpfen und ist in der Meisterschaft erster Verfolger der beiden Werks-Hondas. „Mittlerweile spüre ich weniger Druck. Sicher sind wir noch nicht komplett zufrieden, weil wir noch kein Rennen gewinnen konnten. Marc gewinnt beinahe alles. Wir müssen uns also steigern. Ich hoffe, dass ich Valentino helfen konnte, wieder mehr Spaß auf dem Motorrad zu haben“, berichtet Galbusera, der mit seiner Arbeit sehr zufrieden ist: „Es gibt nichts Schöneres, als mit Valentino zu arbeiten.“

Text von Sebastian Fränzschky

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