Maverick Vinales - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Bis zur letzten Runde verteidigte Vinales Platz zwei gegen Bastianini

(Motorsport-Total.com) – Nach seinem Sieg im Sprint am Samstag war Maverick Vinales auch im Grand Prix von Portugal auf Kurs zu einem Podestplatz.

In der ersten Runde sicherte sich der Aprilia-Werksfahrer den zweiten Platz hinter Jorge Martin (Pramac-Ducati) und hielt Enea Bastianini (Ducati) auf Platz drei. In dieser Reihenfolge drehten sie fortan ihre Runden.

Zu Beginn der vorletzten Runde hatte sich Martin eine knappe Sekunde Vorsprung auf seine beiden Verfolger herausgefahren. Vinales verteidigte sich gegen Bastianini. Aber als zum vorletzten Mal auf die Zielgerade beschleunigt wurde, wurde die Aprilia plötzlich langsamer.

Bastianini fuhr an Vinales vorbei. Der Spanier gestikulierte auf seinem Motorrad und fuhr dann zu Beginn der letzten Runde in Kurve 1 außen in die asphaltierte Auslauffläche. Dort stürzte er im Schmutz per Highsider und stapfte kopfschüttelnd davon.

In einer ersten Stellungnahme meldete Aprilia, dass ein Getriebeproblem als Ursache vermutet wurde. Das war schließlich auch der Fall, wie Vinales bestätigt: „Ich hatte diese Probleme ab der sechsten Runde.“

„Wenn ich vom fünften in den sechsten Gang schalten wollte, ist der Gang manchmal nicht reingesprungen. Deshalb musste ich die Drehzahl lange halten und habe auf der Geraden Topspeed verloren. Das hat einige Zehntelsekunden gekostet.“

„Trotzdem konnte ich 1:38er-Rundenzeiten fahren, was unglaublich war.“ Wie konnte Vinales trotz dieses Problems dieses Tempo nahezu fehlerfrei fahren? „Ich habe fünfmal auf den Schalthebel gedrückt“, schildert er seinen Kampf mit dem Getriebe.

„Ich dachte das ganze Rennen, dass ich um den Sieg kämpfen könnte. Leider wurde das Getriebeproblem immer schlimmer. Ich verlor auf der Geraden immer mehr Zeit, ich schätze 0,2 Sekunden. Trotzdem konnte ich 1:38.8 fahren. Unglaublich.“

Schließlich war es ein verlorener Kampf. „Nach dem Bergauf-Stück Richtung Zielgerade wollte ich in den sechsten Gang schalten, aber das hat nicht geklappt“, berichtet Vinales die entscheidenden Szenen zu Beginn der letzten Runde.

„Das Motorrad schaltete in den Leerlauf und ich kam in den Drehzahlbegrenzer. Das Bein habe ich weggestreckt, um Bastianini zu signalisieren, dass ich ein Problem habe. Ich versuchte noch einmal in den sechsten Gang zu schalten, aber das hat nicht funktioniert.“

Am Ende der Zielgeraden fuhr Vinales wegen des Getriebedefekts schließlich neben die Strecke. „Somit schaltete ich zurück in den zweiten Gang. Als ich ans Gas ging, hatte ich den Highsider.“ Mit einem Podestplatz vor Augen war der Ausfall besiegelt.

Teamkollege Aleix Espargaro sprach von „einem dummen Fehler“, der „kein großes Problem“ sei. Dieser Defekt sei schon im Vorjahr in Jerez bei Vinales aufgetreten. „Es war ähnlich“, meint Vinales im Rückblick. „Ich weiß nicht, ob es gleich war, aber es fühlte sich ähnlich an.“

Trotz des bitteren Ausfalls war Vinales im Anschluss an das Rennen gefasst und betont die positiven Aspekte des Wochenendes: „Wenn ich die richtige Balance habe, dann ist es unglaublich, wie ich mit diesem Motorrad fahren kann.“

„Ich denke, wir müssen trotzdem positiv sein. Ich möchte nicht sagen, dass es eine Enttäuschung ist, aber ich möchte sagen, dass wir uns bei der Zuverlässigkeit verbessern müssen. Ich möchte alle Aprilia-Ingenieure ermutigen, diesen Bereich zu verbessern.“

„Das ist wichtig, wenn wir jedes Wochenende um den Sieg kämpfen wollen. Die kommenden Strecken sind fantastisch – vor allem für mich. Wir müssen zufrieden sein und stolz auf dieses Wochenende. Ich bin sehr motiviert, weil ich mich schon ein weiteres Rennen gewinnen sah.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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