(Motorsport-Total.com) – Die Silly Season wirft bereits vor dem Start der MotoGP-Saison 2024 ihren Schatten voraus.
Da am Jahresende ein Großteil der Fahrerverträge auslaufen, gibt es bereits eine Reihe von Spekulationen, wer wo unterkommen könnte. Unter anderem wird eifrig gerätselt, wo Marc Marquez im kommenden Jahr landet. Der achtmalige Weltmeister hat bei Gresini-Ducati bewusst nur für ein Jahr unterschrieben.
Vieles deutet darauf hin, dass Marc Marquez bereits nach einem Jahr wieder zu Honda zurückkehren könnte, sollte die Entwicklung der RC213V den Spanier überzeugen. Bei HRC ist Luca Marini auch für 2025 gesetzt, doch Joan Mirs Vertrag läuft aus.
Für Marc Marquez ist aber auch ein Ducati-interner Aufstieg ins Werksteam denkbar, genauso wie ein Transfer zu KTM, wo mit Red Bull einer von Marquez‘ wichtigsten Sponsoren stark beteiligt ist. Weniger realistisch ist, dass Marc Marquez im kommenden Jahr eine Aprilia pilotiert. Ein Wechsel zu Yamaha ist auf Grund der Vorgeschichte ausgeschlossen.
Wird Marc Marquez überflüssig, weil Pedro Acosta bei KTM fährt?
Doch bei KTM zeigt man aktuell kein großes Interesse an der Startnummer 93. KTM-Motorsportchef Pit Beirer stärkt seinen vier Fahrern – Brad Binder, Jack Miller, Pedro Acosta und Augusto Fernandez – den Rücken. Binder ist ohnehin vertraglich auch nach 2024 an KTM gebunden und Acosta gilt als zukünftiger KTM-Hoffnungsträger.
„Ich sehe uns nicht in der Position, in der wir uns großartig bewegen müssen“, kommentiert Beirer, der mit KTM bereits in diesem Jahr um die MotoGP-Krone kämpfen möchte. „Unsere größte Motivation ist es, mit den aktuellen Fahrern unser Ziel zu erreichen“, so der ehemalige Motocrosser.
KTMs Fahreraufgebot besteht aus einem gesunden Mix aus Jugend und Erfahrung. „Wir haben mit Pedro und Augusto zwei extrem erfolgreiche Moto2-Fahrer an Bord, die noch sehr jung sind. Jack ist ein erfahrener Haudegen und Brad ist ein absoluter Siegfahrer. Mit diesem Aufgebot können wir voll angreifen“, ist Beirer überzeugt.
„Im ersten Saisondrittel möchten wir bestätigen, dass wir die richtigen Fahrer haben. Dann müssten wir uns am Fahrerkarussell gar nicht so stark beteiligen. Das ist die oberste Priorität von uns“, stellt Beirer klar und fügt hinzu: „Wir glauben an unsere vier Fahrer. Laut dem heutigen Stand gibt es bei uns keinen freien Platz.“
Wollen alle KTM-Piloten nach 2024 weitermachen?
Doch andersrum hat Beirer keine Garantie, dass Miller, Acosta und Fernandez auch bei KTM bleiben möchten. Dessen ist sich der KTM-Manager bewusst: „Es ist nicht gesagt, dass alle Fahrer ohne Vertrag für 2025 bei uns bleiben möchten. Es ist keine Einbahnstraße. Somit können wir uns nicht zurücklehnen.“
„Wir müssen die Fahrer umwerben, um sicherzustellen, dass sie sich bei uns wohlfühlen und bleiben. Für uns ist es dann immer wieder ein Kompliment, wenn ein Fahrer einen Vertrag unterschreibt, obwohl es andere Optionen gibt“, berichtet Beirer und verweist auf Binders langjährigen Vertrag.
„Brad hat das schon mehrfach so getan und wir freuen uns über dieses Kompliment. Die Fahrer wollen uns zeigen, dass sie die richtigen Fahrer sind. Und wir wollen ihnen zeigen, dass sie am richtigen Platz sind. Wir versuchen, die Türe geschlossen zu halten, solange es geht. Doch es kann in diesem Jahr noch viel passieren“, ist sich Beirer vor dem Start der MotoGP-Saison 2024 bewusst.
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare