Maverick Vinales - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Die Laune von Maverick Vinales hat sich seit dem Sachsenring-GP nicht verbessert

(Motorsport-Total.com) – Yamaha-Pilot Maverick Vinales verschaffte sich nach dem schwachen Rennen auf dem Sachsenring Luft und feuerte einige giftige Kommentare in Richtung Yamaha ab.

Von diesem Kurs weicht der Spanier auch nach einigen Tagen Bedenkzeit nicht ab. Vor dem Trainingsauftakt in Assen wirkt Vinales frustriert und verärgert.

„Es ist nicht so, dass ich nicht happy bin. Ich fühle mich aber als Fahrer respektlos behandelt. Ich befand mich nie zuvor in dieser Position“, schimpft der Yamaha-Pilot, der nach seinem fulminanten Sieg beim Saisonauftakt in Katar nie wieder auf dem Podium stand.

Den Tiefpunkt erreichte Vinales beim Grand Prix von Deutschland, bei dem er im Qualifying 21. wurde und das Rennen auf der letzten Position beendete, während Teamkollege Fabio Quartararo aufs Podium fuhr.

Yamaha kann keine Antworten auf Vinales‘ Fragen liefern
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in einem Rennen jemals Letzter wurde“, grübelt Vinales. „Das Problem ist, dass ich jedes Mal eine Lösung finden möchte, doch immer die gleiche Antwort erhalte: ‚Ich weiß es nicht‘. Wir brauchen ein bisschen mehr und werden danach suchen, weil wir viele Probleme haben.“

„Meiner Meinung nach ist es merkwürdig, dass ich im ersten Katar-Rennen so stark bin im Vergleich zu den anderen Fahrern und dann alles weg ist. Ich war ganz vorn und bin jetzt Letzter. Vielleicht kann ich hier wieder Erster sein. Es ist sehr merkwürdig und für einen Fahrer ist es schwierig, die Motivation zu erhalten“, gesteht der Spanier.

Vinales gesteht, dass er „schon einige Male aufgegeben hat“
„Ich habe deshalb sicher schon einige Male aufgegeben, weil ich es nicht verstehe“, lässt Vinales durchblicken. „Ich versuche wirklich, zu arbeiten, clever vorzugehen und ruhig zu bleiben. Doch am Ende bekomme ich immer ‚ich weiß es nicht‘ als Antwort. Wir fangen jetzt damit an, es zu akzeptieren und schlussendlich nicht zu wissen, was los ist.“

Vinales treibt es weiter auf die Spitze: „Meine Lösung wird sein, das gleiche Motorrad wie Fabio zu verwenden, exakt das gleiche. Ich werde die gleichen Elektronikeinstellungen verwenden, die gleichen Klicks, die gleichen Federelemente und so weiter. Dann werden wir sehen, wie es läuft, weil wir nichts mehr verstehen.“

„So sollte es nicht laufen“, weiß der Yamaha-Pilot. „Man sollte etwas probieren, seine Abstimmung finden und das Motorrad an seinen Fahrstil anpassen. Doch in diesem Team folge ich immer den anderen. So ist es und ich werde gezwungen, so vorzugehen, weil ich keine weitere Zeit vergeuden darf.“

Teamkollege Quartararo erkennt mentale Probleme bei Vinales
Und was sagt Teamkollege Fabio Quartararo zur Situation in der anderen Seite der Box? „Es war merkwürdig, doch mit Sicherheit wird er an diesem Wochenende vorne mitmischen. Es ist eine seiner Lieblingsstrecken“, bemerkt der Franzose.

Quartararo vermutet, dass Vinales an schwierigen Wochenenden zu schnell die Nerven verliert. „Meiner Meinung nach muss er in den schwierigen Momenten Siebter, Achter, Neunter oder Zehnter werden können. Das Motorrad war auf dem Sachsenring nicht gut genug für den Sieg. Doch es war auch nicht so schlecht, dass man damit Letzter wird“, so der WM-Führende.

„Die mentale Seite ist am wichtigsten. Selbst wenn man das beste Motorrad hat, ist man nicht schnell, wenn jemand in den Kopf eindringt oder man sich selbst einredet, dass das Motorrad nicht funktioniert“, erklärt Quartararo.

„Maverick ist einer der besten Fahrer der Meisterschaft. Wenn er schnell ist, dann ist es schwierig oder beinahe unmöglich, ihn zu besiegen“, betont Quartararo. Und was sagt er zur Taktik, jeden Schritt kopieren zu wollen? „Jeder Fahrer ist anders. Ich denke nicht, dass das die richtige Art und Weise ist“, kommentiert Quartararo, der zuletzt keine Probleme mit der M1 hatte: „Ich bin mit dem Motorrad sehr zufrieden, es funktioniert für mich sehr gut.“

Text von Sebastian Fränzschky

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