Bereits Mitte der Saison 2011 deutete sich an, dass 2012 kein einfaches Jahr für die beiden größten Motorrad-Serien werden würde. In der Superbike-WM gab Yamaha bekannt, dass man das Engagement zum Jahresende beenden wird. Auch in der MotoGP brauten sich dunkle Wolken zusammen.
Nachdem 2011 lediglich 17 Motorräder genannt hatten, war lange ungewiss, ob Suzuki der Serie auch 2012 treu bleiben wird. Nachdem man nach Saisonende die Anmeldefrist nicht einhielt, war bereits klar, dass der japanische Hersteller der Serie nicht erhalten bleibt. Wenig später verkündete Suzuki den Ausstieg.
Größere Starterfelder
Dennoch gehen verglichen mit dem Vorjahr sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-WM in der anstehenden Saison mehr Motorräder an den Start. Im Fall der MotoGP wurde dies aber nur durch die Einführung der CRT-Regel möglich. Ohne diese Regelneuerung würden lediglich zwölf Maschinen in der Startaufstellung stehen.
Durch neun CRT-Nennungen erhöht sich die Zahl der Motorräder auf 21. In der Superbike-WM zählt das Feld 23 Piloten. „Vielleicht sollten wir beide einen Schritt zurück machen“, wird Ducati-Teammanager Vittoriano Guareschi von ‚GPone‘ zitiert. „Womöglich sollten sich die Superbikes näher zu den Serienmaschinen entwickeln. Das wäre günstiger für die Hersteller und Teams und die Fahrer hätten einen einfacheren Einstieg in den Motorsport. Dadurch hätten die Teams mehr Auswahl.“
In der Tat hat sich das Reglement der Superbike-WM immer weiter von der Serie entfernt. Während man in den nationalen Superbike-Meisterschaften nur wenig Spielraum für Veränderungen hat, uferte die Entwicklung in der WM immer weiter aus. Ab 2012 versucht man, durch das Verbot einer zweiten Maschine die Kosten zu reduzieren.
Konsequenter geht es 2012 in der Britischen Superbike-Meisterschaft zu. Auch wenn man sich schon in den Vorjahren nicht über mangelndes Interesse an der Serie beschweren konnte, hat man für die anstehende Saison eine umfassende Reglementänderung ausgearbeitet. Im Mittelpunkt steht die Elektronik. Traktionskontrollen oder Anti-Wheelie-Programme gehören hier der Vergangenheit an.
Kommt die Einheitselektronik?
Doch auch in der MotoGP ist die Elektronik gerade ein heißes Thema. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta hat eine Einheitselektronik vorgeschlagen, wie sie in der Formel 1 schon seit Jahren verwendet wird. Die Hersteller wehren sich aktuell gegen diesen Vorschlag, denn sie sehen in der Entwicklung dieses Bereiches eine wichtige Verbindung zur Serie.
„Wir denken über die Elektronik nach, die viele Leute gerne limitieren würden. Das kann man machen, sofern man einige Parameter, wie die Einspritzung und die Zündung offen lässt. Man könnte auch die Drehzahl begrenzen“, analysiert Guareschi. „Die Zukunft unseres Sports ist eine Rückkehr in die Vergangenheit, in der wir volle Startfelder und einen ausgeglichenen Wettbewerb hatten.“
„Dabei dürfen wir aber nicht die Möglichkeit für Forschung und Entwicklung entziehen, weil das einen bedeutenden Grund für unsere Teilnahme darstellt“, macht er klar und erklärt, was er sich vorstellt: „Wir benötigen Regeln, die bei der Performance für ein Gleichgewicht sorgen und gleichzeitig die Ausgaben reduzieren.“
Text von Sebastian Fränzschky
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