(Motorsport-Total.com) – Lediglich zwölf Fahrer kamen beim MotoGP-Rennen in Austin ohne Sturz oder Defekt ins Ziel.
Honda-Testpilot Stefan Bradl hätte die hohe Ausfallquote nutzen können, um in die Top 10 zu fahren. Doch zwei Runden vor Rennende wurde der Deutsche selbst zu einem Opfer der schwierigen Bedingungen.
Auf Position elf fahrend ging Bradl ohne Vorwarnung zu Boden. „Es war ein Sturz zwei Runden vor Rennende. Ich habe keinen Fehler gemacht“, ist der Honda-Ersatzpilot überzeugt. „Mir klappte einfach das Vorderrad in Kurve 13 ein. Es war ein harmloser Sturz, bei dem ich mich nicht verletzt habe.“
„Bei der Analyse der Daten konnte ich nicht erkennen, dass ich einen Fehler gemacht habe“, berichtet Bradl. „Ich fuhr exakt die gleiche Linie wie in der Runde zuvor. Das hinterlässt einige Fragen. Es ist nicht einfach für mich, es zu akzeptieren. Doch das Leben geht weiter.“
Datenaufzeichnungen liefern keine Antworten zur Sturzursache
„Natürlich ist es schade, dass ich das Rennen nicht beenden konnte. Ich hatte bis dahin ein gutes Rennen und hätte es vielleicht in die Top 10 geschafft, wenn ich das Rennen einfach nur beendet hätte“, ärgert sich der Zahlinger über den Sturz.
Laut Bradl sah der Vorderreifen gut aus. Und auch sonst gab es keine Probleme. „In den Runden zuvor erhielt ich keine Warnungen vom Motorrad“, erklärt Bradl. „Vom Samstag zum Sonntag haben wir am Motorrad etwas verändert. Ich fuhr besser und fühlte mich beim Bremsen wohler.“
„Ich konnte mit Di Giannantonio und Augusto Fernandez mitfahren. Ich wollte das Rennen beenden und in die Top 10 fahren, was ein tolles Ergebnis gewesen wäre“, so der Honda-Testpilot, der für Marc Marquez einsprang.
Was Stefan Bradl besonders wütend macht
Bradl war nicht der einzige Routinier, der durch einen Sturz ausschied. Eine Reihe großer Namen landete im Kies. „Ich vermute, dass viele Fahrer ohne große Ankündigung stürzten. Das passierte mir auch. Ich kann es mir selbst nicht erklären und das macht mich ein bisschen wütend“, bemerkt Bradl.
Es war nicht Bradls einziger Sturz beim Grand Prix in den USA. Doch zwischen dem Sturz im Training am Freitag und dem Abflug im Grand Prix gibt es einen Unterschied.
„Ich stürzte im zweiten Training am Freitag. Doch zu diesem Zeitpunkt attackierte ich. Deshalb rechnete ich damit. Wenn man in so einer Situation stürzt, dann akzeptiert man es. Doch der Sturz im Rennen ärgert mich. Wir müssen das genau analysieren“, fordert Bradl, der unbedingt den Grund ausfindig machen möchte.
Die Haftung ist auf dem Kurs in Texas nicht das Problem. Doch die vielen Bodenwellen erschweren den Fahrern die Arbeit. „Die Haftung hier ist nicht schlecht, wenn man von Kurve 11 und den beiden finalen Kurven absieht. Der Grip im restlichen Verlauf der Strecke ist nicht schlecht. Sie müssen sich aber um die Bodenwellen kümmern“, so Bradl.
MotoGP-Sprintrennen: Viel Risiko für wenig Punkte
Im Gegensatz zu Landsmann Jonas Folger (GasGas) ging Bradl in Austin komplett leer aus wie das Wochenende von Folger lief. Im Sprintrennen am Samstag kam Bradl als 18. außerhalb der Punkteränge ins Ziel.
Bradl ist kein großer Fan des neuen Formats. „Man muss sehr viel riskieren. Meiner Meinung nach kann man nur sehr wenig gewinnen, aber sehr viel verlieren“, erklärt der ehemalige Moto2-Weltmeister.
Der Sprint über zehn Runden war für Bradl eine neue Erfahrung. „Es war intensiv, doch das war absehbar bei dem Wetter und dem Streckenlayout. Der Kurs ist körperlich sehr anstrengend. Mein Start war okay. In der ersten Bremsphase verlor ich einige Positionen. Ich beendete das Rennen, denn ich befinde mich nicht in der Position, irgendetwas zu riskieren“, kommentiert er.
Mit Blick auf den kommenden Grand Prix in Jerez (Spanien) wird erwartet, dass Marc Marquez wieder auf seine Werks-Honda steigt. Stefan Bradl geht aber dennoch an den Start, weil er als Testpilot eine Wildcard erhält. Somit werden erneut zwei deutsche Piloten in der MotoGP starten.
Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Lorenza D’Adderio
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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