(Motorsport-Total.com) – Mit dem Sieg beim WSBK-Saisonfinale 2020 in Estoril endete Chaz Davies‘ Karriere als Ducati-Werkspilot.
Der Waliser, der drei Mal den Vizetitel holte und jahrelang Ducatis Speerspitze in der Superbike-WM war, blickte im Winter in eine offene Zukunft. Dank einiger Unterstützer gelang der Wechsel ins GoEleven-Kundenteam, in dem Davies Werksmaterial bekommt. Damit möchte er die anderen Spitzenfahrer herausfordern.
Nach dem emotionalen Sieg in Estoril war sich Davies aber nicht so sicher, ob er seine Karriere fortsetzen soll. „Einige Monate dachte ich, dass es ‚vielleicht die bestmögliche Art und Weise ist, es zu beenden'“, gesteht er im Gespräch mit ‚WorldSBK.com‘. „Ich gewann das letzte Rennen, machte meine Arbeit und kehrte mit erhobenem Kopf nach Hause zurück.“
„Doch das Feuer in mir brennt noch. Ich habe noch eine Rechnung zu begleichen und möchte noch Rennen gewinnen“, stellt der langjährige Ducati-Pilot klar, der sich bei GoEleven sehr wohl fühlt: „Sie sind wie eine Familie und haben eine sehr große Leidenschaft. Das konnte ich bereits erkennen. Das ist die Gruppe von Leuten, die man sich wünscht.“
Aus technischer Sicht muss sich Davies nicht umgewöhnen. Die Ducati Panigale V4R entspricht dem Stand von Ende 2020. Beim Saisonstart soll er identisches Material wie das Werksteam bekommen. „Ehrlich gesagt hätte ich das Angebot ohne Werksunterstützung nicht angenommen. Ich wäre jetzt nicht mehr dabei, weil ich hier bin, um zu gewinnen. Ich demonstrierte, dass ich gewinnen kann“, kommentiert Davies.
„Ich denke, dass ich siegfähiges Material verdiene. Ich werde zumindest zu Saisonbeginn Werksmaterial haben. Dann hängt es davon ab, welche Updates ich im Laufe der Saison erhalte. Wenn ich mich in einer guten Position befinde, dann wird es auch im Interesse von Ducati sein, dass ich die volle Unterstützung bekomme“, bemerkt der WM-Dritte von 2020.
Bei den finalen drei Renn-Wochenenden 2020 war Davies derjenige, der die meisten Punkte einfahren konnte. Entsprechend ambitioniert sind die Ziele für die dritte Saison mit dem V4-Superbike. Aber unterschätzen möchte Davies seine Gegner nicht. Vor allem Weltmeister Jonathan Rea dürfte mit der 2021er-Kawasaki noch stärker sein als im Vorjahr.
„Ich denke, dass ich genau wie die anderen um den Titel kämpfen kann. Wir haben es bereits zuvor gezeigt“, so Davies. „Wir gewannen das letzte Rennen, doch darauf kann man sich nicht ausruhen. Man muss weiter pushen. In der Superbike-WM kann man nicht gewinnen, wenn der Kopf, der Körper und alles andere nicht in Topform sind.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare