Brad Binder - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Brad Binder war der einzige KTM-Pilot, der die MotoGP-Saison 2023 in den Top 10 beendete

(Motorsport-Total.com) – Brad Binder erreichte in der abgelaufenen MotoGP-Saison sein bisher bestes Ergebnis im Gesamtklassement.

Als Vierter war der KTM-Werkspilot der beste Nicht-Ducati-Pilot der MotoGP-Saison 2023. Zufrieden ist der Südafrikaner aber dennoch nicht, denn er ist überzeugt, dass deutlich mehr drin war.

Einige Stürze und Fehler, wie der beim Saisonfinale in Valencia, kosteten wertvolle Punkte. „Ich erwartete viel mehr von dieser Saison, wenn ich ehrlich sein soll. Wir hatten das Potenzial für mehr, doch ich machte viele Fehler. Ich warf viele Chancen weg“, ärgert sich Binder.

Beim finalen Grand Prix führte Binder, machte dann aber einen Fehler. Somit ging die MotoGP-Saison 2023 ohne einen KTM-Sieg in einem der Hauptrennen zu Ende. „Ich habe am Sonntag nicht gewonnen, am Samstag aber zwei Mal“, versucht Binder die positiven Aspekte zu sehen.

„Wir hatten in dieser Saison einige Höhen und Tiefen“, blickt Binder zurück. „Mein Gefühl ist, dass mehr drin gewesen wäre. Wir hätten mehr erreichen können, doch Platz vier in der Meisterschaft ist eine gute Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, als wir auf der sechsten Position landeten. Ich hoffe, dass wir diese Entwicklung fortsetzen können.“

Brad Binder ärgert sich über seine Fahrfehler und Stürze
Im Vergleich zu 2022 war KTM in diesem Jahr näher dran. „Im vergangenen Jahr wusste ich, wo wir stehen. Ich wollte sicherstellen, jedes Rennen bestmöglich zu beenden. In diesem Jahr wollte ich gewinnen. Ich bin müde von den Platzierungen, die wir erreicht haben“, gesteht Binder.

„Deshalb strengte ich mich besonders stark an. Die Stürze waren das Ergebnis davon. Das ist natürlich nicht cool. Andererseits haben wir doppelt so viele Rennen. Alle sind öfter gestürzt“, stellt Binder fest.

Große Vorfreude auf 2024: Was fehlt KTM zum WM-Erfolg?
Im kommenden Jahr will Binder mit KTM um den WM-Titel kämpfen. „Ich freue mich wirklich, im kommenden Jahr wieder loszulegen“, bemerkt er vorfreudig. „Wir haben jetzt zwei oder drei Monate lang Zeit, um weiter zu wachsen.“

„Wir wollen uns in allen Bereichen leicht verbessern. Wenn uns das gelingt, dann haben wir in der kommenden Saison das Zeug, damit wir um Siege kämpfen können“, ist der KTM-Pilot überzeugt. Doch was muss KTM über den Winter verbessern, um Ducatis Vormachtstellung zu beenden?

„Wir benötigen mehr Haftung in maximaler Schräglage“, nennt Binder die größte Schwäche der KTM RC16. „Das ist für mich der Punkt, bei dem wir uns am stärksten verbessern können. Jeder andere Bereich konnte bereits verbessert werden.“

„Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Jungs darum bitte, das zu verbessern, obwohl sie bereits alles andere deutlich besser gemacht haben. Aber bis wir das Problem nicht gelöst haben, wird es schwierig“, ist Binder überzeugt. Beim Valencia-Test unmittelbar nach dem finalen Grand Prix verpasste Binder die Bestzeit nur um wenige Tausendstelsekunden.

Brad Binder befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere
Ist der WM-Titel realistisch? „Mein Plan war, das in diesem Jahr anzugehen“, scherzt der KTM-Pilot. „Man kann sich nie sicher sein. Ich fahre im Moment ziemlich gut, würde ich sagen. Ich war noch nie so gut in Form.“

„Wir hatten in dieser Saison wirklich viele gute Rennen. Sepang war vermutlich unser schlechtestes Rennen. Wir waren in allen Sessions schnell, nur in den Rennen leider nicht“, erinnert sich Binder, der mit Abstand bester KTM-Pilot war.

KTM-Teamkollege Jack Miller erlebte vor allem in der zweiten Saisonhälfte einige enttäuschende Wochenenden. Der Australier beendete seine KTM-Debütsaison als WM-Elfter. Somit war Binder der einzige KTM-Pilot in den Top 10.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Lewis Duncan

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