Im Rahmen des Frankreich-Grand-Prix in Le Mans verkündete Tech 3 die frohe Botschaft, in der kommenden Saison mit Jonas Folger zusammenzuarbeiten.
Folger übernimmt die Yamaha M1 von Bradley Smith, der das Tech-3-Team nach vielen Jahren verlassen wird. Beim Nachsaisontest in Valencia wird der Deutsche erstmals auf der MotoGP-Yamaha sitzen.
Teamchef Herve Poncharal freut sich auf die Zusammenarbeit mit Folger und geht davon aus, dass der vierfache Grand-Prix-Sieger in der MotoGP erfolgreich sein wird.
„Ich gehe davon aus, dass Jonas auf der M1 schnell sein wird. Warum? Ich weiß es nicht“, bemerkt Poncharal gegenüber ‚MotoGP.com‘. „Er meinte, dass für ihn ein Traum wahr wurde. Es ist auch für mich etwas Besonderes. Ich verfolge Jonas, seitdem er in der Motorrad-WM an den Start geht. Das ist schon viele Jahre her. Wir zeigten schon ein paar Mal Interesse, um mit ihm zusammenzuarbeiten, doch es kam nie zu einem Deal. Nun passt alles perfekt zusammen. Wir brauchen einen jungen und schnellen Fahrer.“
„Ich habe ein sehr gutes Gefühl, denn er ist ein schneller Fahrer. Er muss es ruhig angehen lassen, denn es gibt viele Dinge, die er lernen muss. Ich denke, er wird gut ins Team passen. Bei uns geht es sehr familiär zu. Er dürfte mit seiner Art gut zu uns passen“, denkt Poncharal, der von Folgers Talent überzeugt ist.
„Er ist jung und hat trotzdem viel Erfahrung. Zudem ist er sehr schnell. Sein Fahrstil könnte gut mit der Yamaha M1 harmonieren“, grübelt der Tech-3-Teamchef. „Marc Marquez, Maverick Vinales und Pol Espargaro hatten sofort Erfolg, als sie aus der Moto2 aufstiegen. Tito Rabat tut sich in diesem Jahr etwas schwer. Man muss abwarten, wie es läuft. Es gibt so viele Dinge, die man verstehen und lernen muss.“
Vor dem MotoGP-Aufstieg soll Folger den Moto2-Titel einfahren. Aktuell ist der Intact-Pilot WM-Fünfter. Auf WM-Leader Alex Rins fehlen momentan 40 Punkte. „Ich möchte mich bei seinem aktuellen Team bedanken. Sie waren sehr offen und nett. Sicher sind sie enttäuscht, Jonas zu verlieren, doch gleichzeitig freuen sie sich für ihn“, bemerkt Poncharal.
„Es wäre etwas Besonderes, wenn er als Weltmeister zu uns kommt“, betont der Franzose, der mit Pol Espargaro bereits einen ehemaligen Moto2-Weltmeister im Team hat. Durch den MotoGP-Deal muss sich Folger keine Gedanken mehr über die Zukunft machen: „Jonas soll sich jetzt auf seine Moto2-Saison konzentrieren. In Valencia wird er dann erstmals mit der M1 in Kontakt kommen“, so Poncharal.
Poncharal möchte Espargaro halten
Offen ist, wer 2017 der Teamkollege des Deutschen sein wird. Espargaro ist Poncharals Wunschkandidat, auch wenn er die Erwartungen bisher nicht komplett erfüllen konnte. „Ich werde alles dafür tun, um Pol zu halten“, unterstreicht der Tech-3-Teamchef. „Meine Wunsch-Fahrerpaarung für kommende Saison ist Pol Espargaro, der sehr erfahren ist und ein riesiges Potenzial hat, das noch nicht gezeigt werden konnte, in Kombination mit Rookie Jonas Folger. Das wäre mein Traum.“
Doch Espargaro ist bei Tech 3 nicht komplett zufrieden. Der Spanier hätte durchaus Chancen, 2017 Teamkollege von Valentino Rossi zu sein, wenn Maverick Vinales absagt. „Ich kann verstehen, dass sich Pol nach drei Jahren im Satelliten-Team eine Werksmaschine wünscht. Er wird sich seine Optionen jetzt anschauen“, berichtet Poncharal, der vorerst keine weiteren Gespräche führen möchte: „Ich mache nichts, bis Pol sich entschieden hat“, so der Franzose.
Text von Sebastian Fränzschky
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