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© GP-Fever.de – Yamaha-Pilot Pol Espargaro freut sich auf die neuen Michelin-Reifen

Nur WM-Neunter und vom Teamkollegen deutlich in den Schatten gestellt: Die Saison 2015 verlief für Tech-3-Yamaha-Pilot Pol Espargaro nicht nach Plan. Nach einer starken Debütsaison erwartete man vom Spanier im zweiten Jahr eine deutliche Steigerung, doch die blieb aus.

Der ehemalige Moto2-Weltmeister tat sich schwer, mit dem Charakter der Yamaha M1 warm zu werden. Immer wieder bremste die aggressive Fahrweise die angestrebten Fortschritte.

Auch Teamchef Herve Poncharal stuft die vergangene Saison als Enttäuschung ein. Dennoch entschied sich der Franzose im Sommer dazu, den Vertrag zu verlängern: „In erster Linie war es eine Enttäuschung für Pol. Aber er hat auch einige andere Leute enttäuscht, weil viele dachten, er kann das kopieren, was Marc Marquez zeigte. Auch wir waren enttäuscht. Er konnte auf Grund vieler verschiedener Faktoren nicht die erwarteten Leistungen zeigen.“

„Doch ich habe nach wie vor großes Vertrauen in sein Potenzial. Ich glaube, dass er eine sehr starke Saison zeigen kann“, bemerkt Poncharal gegenüber ‚Crash.net‘. Hoffnung macht dem Tech-3-Teamchef die starke Vorstellung beim Saisonfinale: „Valencia war vermutlich sein bestes Wochenende. Es ist immer gut, wenn man beim Saisonfinale sein bestes Rennwochenende zeigt. Dann kann man den Winter mit einer positiven Einstellung verbringen.“

Poncharal hofft, dass sich die Ereignisse von 2015 nicht wiederholen und in der Box der Startnummer 44 wieder eine bessere Stimmung herrscht. „Ich muss gestehen, dass selbst mir manchmal die Worte fehlten. Normalerweise bin ich ein sehr redseliger Typ. Manchmal verzichtete ich in der Box sogar auf den Augenkontakt. Es war schwierig, ihm nach einem Rennen oder einer Session etwas zu sagen, wenn er enttäuscht war“, so das MotoGP-Urgestein.

Das neue Reglement ist für Espargaro eine große Chance. Bereits im Laufe der Saison 2015 freute sich der Spanier auf die neuen Michelin-Reifen, mit denen er bei den Tests gut zurechtkam: „Er ist sehr optimistisch, dass ihm die Charakteristik der Michelin-Reifen im kommenden Jahr entgegenkommen wird. Ich möchte aber nie an Wunder glauben, weil man zu hohe Erwartungen hat und manchmal enttäuscht wird. Warten wir es ab“, bremst Poncharal die Erwartungen.

„Offensichtlich scheint der Michelin-Hinterreifen richtig gut zu sein. Pol braucht viel Haftung am Hinterrad. Vermutlich ist er der Spitzenfahrer, der auf Strecken mit wenig Haftung am meisten leidet“, analysiert der Tech-3-Teamchef. „Der zusätzliche Grip am Hinterrad sollte ihm helfen bei der Abstimmung und beim Gefühl für die Maschine. Es kommt seinem Fahrstil entgegen.“

Poncharal kann sich gut vorstellen, dass es in der neuen Saison zu einem erbitterten Kampf seiner Fahrer kommt. Gerne erinnert er sich an das Duell zwischen Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow in der Saison 2012 zurück: „Ich denke, in der neuen Saison könnte es einen harten Kampf zwischen den beiden Tech-3-Piloten geben. Vielleicht wird es wie 2012 mit Cal und Dovi. Das wäre super. Manchmal ist es beängstigend, die eigenen Fahrer so eng beieinander zu beobachten, doch ich gehe davon aus, dass sie hart gegeneinander kämpfen werden“, so der Franzose.

Text von Sebastian Fränzschky

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