(Motorsport-Total.com) – In Assen tauchten Gerüchte auf, dass es Überlegungen gibt, den strauchelnden Marken Honda und Yamaha unter die Arme zu greifen. Konkret soll MotoGP-Promoter Dorna in Erwägung ziehen, das System der „Concessions“ zu überarbeiten.
Diese Privilegien wurden im Jahr 2013 eingeführt, um neuen Herstellern beziehungsweise Herstellern, die sportlich nicht erfolgreich sind, mehr Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, damit sie konkurrenzfähig werden.
Über die Jahre wurden die Vorteile immer weiter eingegrenzt, denn zum Beispiel ist nicht mehr mehr Tankvolumen erlaubt. Prinzipiell gibt es drei Parameter. Es sind pro Saison mehr Motoren erlaubt und die Motorentwicklung ist nicht eingefroren.
Außerdem darf mit den Stammfahrern getestet werden und es sind auch sechs statt nur drei Wildcards für die Testfahrer pro Saison möglich. Bei der Aerodynamik gibt es keine Freiheiten. So ist auch Concession-Teams nur ein Update pro Saison erlaubt.
Aprilia hat als letzter Hersteller diese Privilegien verloren. In der MotoGP-Saison 2023 starten alle fünf Marken unter den gleichen Voraussetzungen. Um wieder Concession-Vorteile zu erlangen, müsste ein Hersteller in den Sonntagsrennen keinen einzigen Podestplatz sammeln.
Somit qualifizieren sich Honda und Yamaha für das nächste Jahr nicht für diese Privilegien. Honda hat mit Alex Rins in Austin gewonnen und Fabio Quartararo fuhr mit seiner Yamaha ebenfalls in Texas auf das Podest.
Interessanterweise sind Honda und Yamaha die einzigen beiden Marken, die noch nie Concession-Vorteile hatten. Nach acht Saisonrennen 2023 sind die beiden japanischen Hersteller auf den letzten beiden Plätzen der Markenwertung.
In Assen wurde Honda-Teamchef Alberto Puig über den aktuellen Status der Gespräche bezüglich einer Reform der Concession-Regeln befragt. „Wir haben das noch nicht mit der Dorna besprochen“, sagt der Spanier.
„Wir wissen nicht, was dabei herauskommen wird. Momentan haben wir noch nicht viele Informationen. Ich kann deshalb keine klare Antwort geben. Honda muss arbeiten, um das Motorrad zu verbessern. Wir dürfen nicht darauf hoffen, dass uns die Meisterschaft helfen wird.“
In der Herstellervereinigung MSMA wurde das Thema noch nicht auf den Tisch gebracht. Laut Informationen von ‚Motorsport.com Spanien‘ ist es wahrscheinlich, dass nach der Sommerpause in Silverstone darüber diskutiert werden wird.
Bis dahin ist kein MSMA-Treffen angesetzt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es virtuelle Gespräche gibt, so wie während der Coronavirus-Pandemie. MotoGP-Promoter Dorna könnte das Thema auch Schritt für Schritt zur Sprache bringen.
„Wir sind offen, darüber zu sprechen“, sagt ein Ducati-Manager gegenüber ‚Motorsport.com Spanien‘. „Aber noch hat uns niemand offiziell darüber informiert. Es ist aber klar, dass die Kriterien absolut objektiv sein müssen, und nicht für Yamaha und Honda auf dem Tablett serviert werden dürfen.“
Text von Oriol Puigdemont, Übersetzung: Gerald Dirnbeck
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