Als Casey Stoner nach dem letzten Grand Prix des Jahres in Valencia zum ersten Mal die Honda RC212V testen durfte, war er von der sanften Leistungsentfaltung des V4-Motors regelrecht begeistert. Im Vergleich zur Ducati, die Stoner in den vergangenen vier Jahren als einziger Fahrer erfolgreich pilotierte, scheint sich die Honda beim Beschleunigen wesentlich gutmütiger zu verhalten.
Stoners Bestzeiten beim offiziellen MotoGP-Test sprachen zudem für sich, schließlich verfügte der Australier bis zu dem Zeitpunkt über keinerlei Erfahrung mit dem 800er-Aggregat der Japaner. Als der 25-Jährige 2006 für LCR-Honda in der „Königsklasse“ debütierte, war er noch auf dem Vorgängermodell RC211V mit 1.000 cm³ Hubraum unterwegs.
Honda-Eigengewächs Dani Pedrosa ist allerdings nicht ganz so euphorisch was die Eigenschaften des neuen Motors angeht. „Ich weiß nicht, wie die Ducati ist, aber im Vergleich zur Yamaha sind wir nach wie vor zu aggressiv, sowohl beim Beschleunigen als auch beim Abbremsen“, wird der Spanier von ‚Motor Cycle News‘ zitiert.
Pedrosa beruft sich bei diesem Urteil offenbar auf Beobachtungen, die er im Laufe der vergangenen Jahre auf der Rennstrecke gemacht hat, schließlich kennt er die Yamaha M1 ebenso wenig wie die Ducati Desmosedici. Dass Stoner nach den ersten Tests vom Honda-Motor dermaßen angetan war, erklärt sich Pedrosa indes so: „Caseys Erfahrung mit der Honda ist sehr kurz.“
Da der Honda-Neuzugang bei den Tests ausschließlich kurze Distanzen zurückgelegt und Longsruns vermieden habe, könne er sich noch gar kein abschließendes Urteil erlauben. „Ich weiß wie schwierig es ist, die Leistungsentfaltung über das gesamte Rennen zu regeln. Ich habe in Valencia einen neuen Motor ausprobiert, aber er ist immer noch zu aggressiv“, meinte Pedrosa.
Text von Lennart Schmid
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