Marc Marquez - © Repsol

© Repsol – Marc Marquez bei seinem Besuch im Paddock von Barcelona

(Motorsport-Total.com) – Zwischen 2013 und 2019 hat Marc Marquez mit Honda 56 MotoGP-Rennen und sechs Weltmeistertitel gewonnen.

Seit er verletzt pausieren muss, läuft Honda den Erfolgen hinterher. In den ersten acht Rennen stand kein Fahrer der japanischen Marke auf dem Podest.

Deshalb wird oft behauptet, dass sich Honda in den vergangenen Jahren ausschließlich auf Marquez konzentriert hat. Der Tenor lautet: Nur er kann mit diesem Motorrad schnell fahren. Ohne ihn bekommt Honda nun die Rechnung präsentiert, dass man sich nicht breiter aufgestellt hat.

Was sagt Marquez selbst zu dieser Behauptung? „Ich habe jetzt viel Zeit und kann viele Sachen lesen. Wenn man sich die vergangenen zehn Jahre ansieht, dann hatte Honda die perfekte Strategie. Warum? Weil das Team die meisten Fahrertitel, Teamtitel und Konstrukteurstitel gewonnen hat.“

„Ich finde, Honda hat in all diesen Jahren großartige Arbeit geleistet. Jeder Hersteller hat einmal eine schwierige Phase. So ist das manchmal. Wir wollen die Situation für nächstes Jahr verbessern, weil ich ein Teil von Honda bin.“

„Zum Teil liegt es in meiner Verantwortung, Honda an die Spitze zu bringen. Wir werden zurückkommen. Die Strategie von Honda bedeutet zwar, dass es ein schwieriges Jahr gibt, aber wenn man sich die vergangenen zehn Jahre ansieht, dann hat Honda mehr erreicht als alle anderen.“

Valentino Rossi: Honda schwierig zu fahren
Der Fahrer spielt in der Motorrad-WM eine große Rolle. Valentino Rossi wurde von 2001 bis 2003 dreimal mit Honda Weltmeister. Dann wechselte er zu Yamaha. Honda wurde erst wieder 2006 mit Nicky Hayden in einem knappen Finale Weltmeister.

Was sagt Rossi zur aktuellen Situation von Honda? „Ich denke, das Motorrad ist konkurrenzfähig, aber ohne Marquez ist es schwierig. Es sieht so aus, dass das Motorrad schnell ist, aber schwierig zu fahren ist. Das macht in der MotoGP auf diesem Level den Unterschied aus.“

Deshalb findet der Routinier: „Man braucht ein Motorrad, das dem Fahrer Feedback gibt, damit man alles geben kann.“ Vor allem die langjährigen Honda-Fahrer Cal Crutchlow und Stefan Bradl attestieren dem 2020er-Modell, dass es schwierig zu fahren ist.

Philosophie von Honda schon bei den 500ern gleich
Marquez stimmt dem zwar zu. Der Spanier meint aber auch: „Jedes MotoGP-Bike hat einen anderen Charakter. Der Fahrer muss sich auf das Motorrad anpassen. Honda verfolgt diese Philosophie schon seit vielen Jahren in der 500er-Klasse und in der MotoGP.“

„Wenn ich mit Doohan und Criville spreche, dann gab es damals die gleiche Philosophie. Honda hat ein gutes Bike, aber man muss zu 100 Prozent fit sein. Man muss das Motorrad wirklich pushen. Wenn man dann das Gefühl vom Motorrad erhält, kann man sehr schnell sein.“

„Wenn ich lese: ‚Das Motorrad ist nur für den Marquez-Stil gemacht‘, dann stimmt das nicht. Wir haben drei Werksmotorräder auf der Strecke. Im Vorjahr waren das Lorenzo, Crutchlow und ich. Alle Fahrer haben die gleichen Aussagen getroffen.“

„Es ist eine andere Sache, ob ein Fahrer schneller oder langsamer ist. Ich bin der Erste, der ein schnelleres und einfacheres Motorrad haben möchte“, unterstreicht Marquez. „Das würde es auch für mich einfacher machen. Aber so ist es nicht.“

Deshalb wiederholt er eine schon oft getätigte Aussage: „Es ist ein gutes Motorrad mit Potenzial, aber um es zu verstehen, muss man oft stürzen. Dann wird man es verstehen.“ Denn dann weiß der Fahrer wo das tatsächliche Limit der RC213V ist.

Text von Sebastian Fränzschky

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