Pol Espargaro - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Pol Espargaro findet deutliche Worte über die Probleme von Honda

(Motorsport-Total.com) – Honda spielte beim Grand Prix von Großbritannien keine Rolle.

Takaaki Nakagami kam als 13. ins Ziel und Pol Espargaro als 14. Alex Marquez und Stefan Bradl sahen zwar die Zielflagge, sammelten aber keine WM-Punkte. In der Konstrukteurswertung ist Honda auf dem sechsten und letzten Platz zu finden.

Vor einem Jahr startete Espargaro in Silverstone von der Poleposition. Diesmal schaffte es kein Honda-Fahrer ins Q2. „Pol war im Vorjahr mit 1:58,8 Minuten auf der Poleposition. In diesem Jahr lautet die Pole 1:57,7“, vergleicht Nakagami.

„Das ist um mehr als eine Sekunde schneller. Honda hat sich nicht verbessert. Ich weiß es nicht. Wir sind verloren. Wir haben kein Gefühl und können nicht attackieren. Wenn wir es probieren, kann man leicht stürzen. Das Vertrauen ist sehr gering.“

Deutliche Worte findet Espargaro, der Honda mit Saisonende verlassen und wieder zu KTM zurückkehren wird. Mittlerweile äußert sich der Spanier deutlich kritischer und kann seine Enttäuschung nicht verbergen.

„Was mich stört ist, dass Honda nicht darüber spricht. Es gibt keine Reaktion. Ich erkenne nicht, dass sich Honda große Sorgen macht. Ich weiß nicht, was ich interpretieren kann. Am schlimmsten ist, dass so ein Hersteller nicht seine Muskeln zeigt.“

„Vor fünf Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass die japanischen Marken Probleme haben und die Italiener fliegen. Das war nicht vorherzusehen. Das Problem ist, dass ich keine Ahnung habe, was sich Honda denkt“, sagt Espargaro.

„Ich weiß nicht, ob das was hier passiert auch Japan erreicht. Auf den ersten Blick sieht es nicht danach aus, weil wir nicht das Material bekommen, das wir brauchen, um das Motorrad zu verbessern.“

Stefan Bradl: „Honda musste Suzuka vorbereiten“
Honda hat am vergangenen Wochenende einen wichtigen Prestigeerfolg gefeiert. Zum 28. Mal hat man das berühmte 8 Stunden Rennen in Suzuka gewonnen. In Japan ist ein Erfolg bei diesem Rennen fast so wichtig wie ein MotoGP-WM-Titel.

„Sie mussten das 8 Stunden Rennen in Suzuka vorbereiten. Ich bin froh, dass sie jetzt gewonnen haben“, merkt Stefan Bradl an. „Vielleicht haben sie jetzt wieder mehr Kapazitäten für die MotoGP. Sie testen in Japan auch mehr und mehr.“

Trotzdem gab es in Silverstone neue Entwicklungen. Nakagami fuhr mit einem neuen Chassis. „Ich denke, das neue Chassis ist gut. Es ist ein klein wenig besser“, lautet sein Fazit. „Das Problem ist nicht das Chassis. Es ist die Balance des Motorrads oder die Aerodynamik.“

Es gab auch neue Winglets, die etwas weniger Anpressdruck generieren als die bisherige Verkleidung. Nakagami und Espargaro fuhren in Silverstone damit. Damit haben sie ihr einmal pro Saison erlaubtes Update verbraucht.

Qualifying eine große Schwäche
Nakagami wechselte aber nach dem Training zurück auf die Standardverkleidung mit etwas mehr Anpressdruck. Espargaro fuhr mit der neuen Verkleidung weiter. „Die bisherige Version sorgt für mehr Luftwiderstand, wodurch ich auf der Geraden drei km/h verliere“, sagt der Spanier.

„Ich müsste mit der neuen Verkleidung ein paar Zehntelsekunden gewinnen, aber das tun wir nicht. Wir sind immer noch langsam. Der Rhythmus war nicht so schlecht. In der ersten Runde habe ich sechs Sekunden verloren, weil ich so weit hinten war.“

„In den nächsten 17 Runden habe ich nur sieben Sekunden verloren. Der Rhythmus war also viel besser als ich erwartet habe. Es hat keinen Sinn, dass wir über 17 Runden sieben Sekunden verlieren, aber im Qualifying über eine Runde 1,5 Sekunden.“

„Das killt unsere Strategie für das Rennen. Ich hätte den Rhythmus für die Plätze sechs, sieben, acht gehabt“, glaubt Espargaro. Der Rückstand von Espargaro und Nakagami betrug im Ziel 14 Sekunden.

Text von Gerald Dirnbeck

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