Mit Johann Zarco konnte Lucio Cecchinello bereits einige Erfolge feiern

(Motorsport-Total.com) – Nach schwierigen Jahren scheint Honda in der MotoGP langsam wieder auf Kurs zu kommen.

Das LCR-Team von Lucio Cecchinello hat mit Johann Zarco erste Achtungserfolge erzielt, doch der Teamchef selbst bleibt vorsichtig.

„Wir haben uns verbessert, aber ich will erst die Rennen in Europa abwarten, um das zu bestätigen“, erklärt Cecchinello bei GPOne.com. Der siebte Platz von Zarco in Thailand und der sechste in Argentinien seien ermutigend, aber Honda müsse sich noch weiter beweisen, auch wenn man bereits spürbare Fortschritte gemacht habe.

„Das war der Trend, den wir bereits in der zweiten Hälfte des letzten Jahres hatten. HRC hat im Jahr 2024 viel gearbeitet und eie ersten wirklichen Früchte dieser Arbeit waren nach dem Misano-Test zu sehen“, blickt der LCR-Teamchef zurück.

„Wir haben Anfang des vergangenen Jahres definitiv einen kleinen Schritt nach vorne gemacht und dann im September einen weiteren. Über den Winter wurde weitergearbeitet, und bei den Tests in Sepang konnten wir feststellen, dass alles, was sie mitgebracht hatten, zu kleinen Verbesserungen führte“, so Cecchinello.

Albesiano spielt wichtige Schlüsselrolle
Diese schlugen sich dann auch an den ersten Rennwochenenden nieder. In Argentinien schafften es sogar drei Honda in die Top 10. „Das ist die Bestätigung, dass Honda einen Wiederaufbau- und Verbesserungsprozess eingeleitet hat, nachdem wir in den vergangenen Jahren so viele Schwierigkeiten hatten.“

„Wir haben vier Jahre lang gekämpft, um von der Sekunde, die uns fehlte, auf eine halbe Sekunde Rückstand zu kommen. Die japanischen Hersteller, auch Yamaha, haben enorme Anstrengungen unternommen, um diese Lücke zu schließen.“

Ein Schlüsselfaktor für den jüngsten Fortschritt bei Honda sei auch der neue technische Leiter Romano Albesiano. „Er hat die Kommunikation zwischen den Teams und Fahrern verbessert und sorgt für mehr Transparenz“, lobt Cecchinello.

„Das Erste, was er getan hat – und das hat uns sehr gefallen -, war, allen sofortigen und vollständigen Zugang zu allen Daten zu gewähren und jede Information und zukünftige Entwicklung offen zu teilen. Er sorgt für eine bessere Arbeitsplanung und eine stärkere interne Kommunikation. Mit seiner Erfahrung gibt er HRC offensichtlich Hinweise darauf, was Priorität haben sollte.“

Angesprochen auf Gerüchte, dass Honda während der langen Durststrecke ernsthaft über einen Ausstieg nachgedacht hätte, betont Cecchinello: „Absolut nicht.“

„Meiner Meinung nach liegt das an dem Respekt, den die Honda-Führung gegenüber dem Firmengründer hat. Soichiro Honda hatte in den letzten Jahren seines Lebens erklärt, dass es keinen Rennsport ohne Honda gibt. Die Philosophie von Honda war nie, aufzugeben, wenn es schwierig wird, sondern zu reagieren.“

Cecchinello von Marquez-Dominanz überrascht
Mit Blick auf die nächste Saisonstation in Austin erinnert sich der LCR-Boss vor allem an den Sieg von Alex Rins 2023 – es war auch der letzte Sieg für Honda. „Ich habe wunderschöne Erinnerungen daran, aber ich weiß auch, dass damals nicht das Motorrad den Unterschied gemacht hat, sondern Alex“, gibt er zu.

„Auf dieser Strecke war Rins immer schnell, weil er einige Kurven auf eine Art und Weise fährt, die ihm viel Zeit einbringt. Zarco könnte in Jerez oder Le Mans den Unterschied machen, aber in Austin erwarten wir nichts Außergewöhnliches. Wir wissen, dass wir dort bei den härteren Bremszonen Probleme haben könnten.“

Als großer Favorit gilt einmal mehr Marc Marquez, der in Austin bereits siebenmal siegreich war – damals mit Honda. Jetzt dominiert er mit Ducati. Für Cecchinello in der Form überraschend: „Wir wussten, dass Marc den Unterschied machen würde, aber niemand hatte eine so klare Überlegenheit gegenüber Bagnaia erwartet.“

„Sogar Alex (Marquez; Anm. d. R.) hat sich zwischen die beiden geschoben, obwohl wir eher einen engeren Kampf zwischen Marc und Pecco erwartet hatten. Wenn man sieht, wie er mit seinem Bruder spielt – sowohl in Thailand als auch in Argentinien -, merkt man, dass er noch Reserven hat“, urteilt Cecchinello.

Text von Juliane Ziegengeist

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