Honda-Werkspilot Marc Marquez kann entspannt in die Sommerpause gehen. Der Spanier führt die WM-Wertung nach 9 von 18 Rennen deutlich an und geht als Favorit auf dem WM-Titel in die zweite Saisonhälfte.
48 Punkte trennen Marquez von Verfolger Jorge Lorenzo, der zuletzt drei enttäuschende Rennwochenenden erlebte. Vizeweltmeister Valentino Rossi liegt weitere elf Zähler zurück.
„Es ist eine merkwürdige Saison mit vielen Änderungen: den Reifen, der neuen Elektronik und bei uns auch einem neuen Motor. Es war schwieriger als erwartet, besonders zum Beginn der Saison. Bei den Wintertests hatten wir große Probleme mit der Software“, berichtet HRC-Manager Livio Suppo den Kollegen von ‚MotoGP.com‘.
„Unsere Ingenieure leisteten tolle Arbeit“, lobt Suppo. „Nun wird die Software immer besser. Marc holt in dieser Saison das Maximum heraus. Er hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich weiterentwickelt. Er geht viel überlegter an die Sache heran. Er holte in jedem Rennen das Maximum heraus und leistete sich in einer Saison nur einen Fehler, in der alle Spitzenfahrer Fehler machen. Wir sind richtig froh, was Marc angeht.“
Weniger zufrieden ist Suppo mit den Leistungen von Teamkollege Dani Pedrosa. Der Routinier konnte noch kein Rennen gewinnen und hat 74 Punkte Rückstand auf Marquez. „Dani tut sich schwer mit dem neuen Motorrad und der neuen Elektronik“, bemerkt der HRC-Manager, der froh ist, dass es seit den Wintertests schrittweise bergauf ging.
„Das Motorrad konnte verbessert werden. Die größten Fortschritte erzielten wir auf dem Gebiet der Elektronik. Unsere Ingenieure verstehen nun besser, wie sie mit der Einheitssoftware umgehen müssen“, erklärt Suppo, der beim Motor noch einige Defizite erkennt: „Die Regeln verbieten es, den Motor zu verändern. Man kann nur an den Details arbeiten, wie zum Beispiel dem Auspuff.“
„Der Motor ist im Vergleich zum Vorjahresmotor komplett neu. Er hat eine andere Drehrichtung. Wir müssen weitere Erfahrungen sammeln. Am Chassis tüfteln wir konstant weiter. In der MotoGP stoppt die Entwicklung nie“, betont der HRC-Verantwortliche, der gespannt ist, wie sich die Kräfteverhältnisse in der zweiten Saisonhälfte ändern.
„Es steht ein sehr anspruchsvoller Teil der Saison bevor, denn von Mitte August bis Ende Oktober bestreiten wir in mehr oder weniger zehn Wochen acht Rennen. Das wird sehr hart werden. Mit dem Red-Bull-Ring haben wir eine neue Strecke im Kalender, die einige Fragezeichen bereithält. Die Strecken danach liegen uns normalerweise. Ich freue mich auf eine gute zweite Saisonhälfte“, so Suppo.
Text von Sebastian Fränzschky
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