(Motorsport-Total.com) – Seit Marc Marquez 2013 mit Honda in die MotoGP gekommen ist, hat er 40 Grands Prix gewonnen.
Sein Teamkollege Dani Pedrosa kommt im gleichen Zeitraum auf neun Siege. Cal Crutchlow hat im Partnerteam LCR drei Triumphe erobert und Jack Miller einen. Mit seinen vier WM-Titeln in den vergangenen fünf Jahren ist Marquez für Honda der Erfolgsgarant schlechthin.
Damit stellt sich die Frage, ob Marquez gewinnt oder Honda? „Du willst als Antwort wahrscheinlich Marc hören, aber das mache ich nicht“, sagt Takeo Yokoyama, der Technikdirektor im Honda-Werksteam.
Für den Japaner ist es nicht nur der Fahrer alleine, sondern es sind alle Zutaten: „Im Motorradrennsport ist das Paket wichtig. Man braucht einen guten Fahrer, ein gutes Motorrad und ein gutes Team. Marc hat in den vergangenen Jahren die Titel gewonnen. Bei ihm war mehr oder weniger immer alles okay. Deshalb hat er gewonnen, es ist nicht nur der Fahrer.“ Bei Marquez gab es keine größeren Verletzungen und in seinem Team rund um Crew-Chief Santi Hernandez läuft alles harmonisch.
Dagegen hat sein Teamkollege Pedrosa in diesem Jahr viele Schwierigkeiten. Kein einziges Mal schaffte es der Routinier in den ersten elf Rennen auf das Podest. „Dani war bei den Wintertests sehr gut, aber zu Saisonbeginn hatte er dann in Argentinien und Jerez Pech“, nennt Yokoyama die unglücklichen Stürze. „Und die Gedanken an seine Zukunft spielten auch eine Rolle. Bei ihm fehlte einfach etwas, um wirklich vorne dabei zu sein.“
Honda-Technikchef: „Wollen alle Rennen gewinnen“
Besser sieht die Bilanz bei Crutchlow aus, der auch eine 2018er RC213V fährt. In Argentinien stand der Brite auf der höchsten Stufe des Podiums. „Cal war immer sehr schnell und konkurrenzfähig. Bei ihm fehlte etwas die Vorsicht. Er hat dreimal keine Punkte gesammelt. Deshalb liegt er weiter hinten, aber seine Konkurrenzfähigkeit ist nicht so schlecht“, bewertet Yokoyama die bisherige Leistung des Briten.
In der WM spielen aber weder Crutchlow noch Pedrosa eine Rolle um die vorderen Plätze. Und obwohl Marquez die Gesamtwertung souverän anführt, zieht der Honda-Techniker keine perfekte Bilanz: „Wir verlangen immer sehr viel, sind gierig und wollen alle Rennen gewinnen. Das ist in der ersten Saisonhälfte nicht passiert“, hält Yokoyama fest. Trotzdem relativiert er: „Generell war es aber nicht so schlecht, es ist okay.“ Sechsmal gewann Honda, fünfmal Ducati. „Wir wollen das Motorrad weiter verbessern, bis wir unser Ziel erreichen.“
Beim aktuellen Motorrad hat Honda vor allem bei der Beschleunigung einen Fortschritt erzielt. Aber das wirkte sich nachteilig auf andere Bereiche aus: „Manchmal leidet darunter die Agilität oder die Stabilität. Natürlich wäre es besser, wenn man nur die Beschleunigung verbessert und alles andere nicht schlechter wird. Aber das ist uns nicht gelungen“, sagt Yokoyama. „Wir arbeiten daran, das zu kompensieren, um zumindest auf das gleiche Level wie im Vorjahr zu kommen. Es ist aber immer so. Man gewinnt etwas und verliert woanders. Jetzt bei Saisonhalbzeit versuchen wir dort etwas zurückzugewinnen. Das ist die Situation.“
Text von Gerald Dirnbeck
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