(Motorsport-Total.com) – Kein Saisonsieg, nur zwei Podestplätze, eine Pole-Position und der Absturz auf Platz fünf in der Herstellerwertung.
Honda erlebte die schlechteste MotoGP-Saison seit man 1982 in die 500er-Klasse zurückgekehrt ist. Das stolze Repsol-Team belegte in der Teamwertung Platz neun. LCR wurde Achter.
Deshalb gibt es auch nichts schönzureden. „Es ist natürlich keine Saison, an die man sich erinnern möchte“, wird Honda-Teamchef Alberto Puig von ‚MotoGP.com‘ zitiert. Takaaki Nakagami war als WM-Zehnter der beste Honda-Fahrer.
Trotzdem meint Puig: „Ich finde, es ist unmöglich unsere Saison zu bewerten, weil unser Topfahrer gefehlt hat. Offensichtlich war es keine gute Saison für uns. Wenn dir ein Topfahrer fehlt, ist es klar, dass die Bewertung nicht so gut ausfällt. Mehr braucht man dazu nicht sagen.“
Ohne Erfolgsgarant Marc Marquez hatte es Honda schwer. Wobei auch festgehalten werden muss, dass Alex Marquez in Le Mans und Aragon 1 mit besseren Startpositionen durchaus Siegchancen hatte. Dass er in diesen beiden Rennen Zweiter wurde, war ohnehin eine große Überraschung.
Dass das passieren würde, damit hatte Puig nicht gerechnet. „Von einem möglichen Sieg [mit Marc] waren wir plötzlich in der Situation, dass ein Sieg unmöglich erschien“, erinnert er sich an Jerez und die folgende lange Pause von Marc Marquez.
Puig: Niemand hat auf Alex Marquez gesetzt
Denn Alex Marquez war ein Rookie und Testfahrer Stefan Bradl musste für den sechsmaligen MotoGP-Champion einspringen. In den ersten acht Rennen waren zwei Top-10-Ergebnisse die beste Ausbeute von Alex Marquez.
„Zu Saisonbeginn hat niemand auf ihn gesetzt“, blickt Puig zurück. „Dann hat er einen Schritt gemacht und war super schnell. Plötzlich ist er an der Spitze mitgefahren. Aus meiner Sicht hat er einen sehr guten Fortschritt gemacht, der vielleicht sogar größer als erwartet war.“
„Deshalb sind wir mit seinen Fortschritten sehr zufrieden. Alex hat als Rookie eine sehr gute Arbeit gemacht. Das trifft auch auf ‚Taka‘ zu. Er hat bewiesen, dass er mit den Topfahrern mithalten kann. Er ist aus der ersten Reihe gestartet. Seine Saison war auch sehr gut.“
„Cal [Crutchlow] hatte seine Höhen und Tiefen, aber er war eine Hilfe für uns, denn er hat uns geholfen, viele Dinge beim Motorrad zu verstehen“, sagt Puig über den Briten, der Honda verlässt und im nächsten Jahr Testfahrer bei Yamaha ist.
„Ich möchte auch Stefan erwähnen. Er wäre eigentlich der Testfahrer gewesen und plötzlich haben wir von ihm verlangt, dass er die Rennen fährt. Er hat sich von null auf zehn in drei Monaten gesteigert.“
„Bei seinen vielen Runden, die er gefahren ist, haben wir gesehen, dass er den Speed hat. Er hat auch verstanden, dass er schnell ist. Das war für uns sehr gut.“ Honda hat den Vertrag mit Bradl als Test- und Ersatzfahrer auch für 2021 verlängert.
Text von Gerald Dirnbeck
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