(Motorsport-Total.com) – In der Garage von Repsol Honda sind die Gefühle nach zwei Rennen in der noch jungen MotoGP-Saison 2019 gemischt.
Auf der einen Seite führt Marc Marquez die WM-Wertung nach seinem zweiten Platz in Katar und dem souveränen Sieg in Argentinien an, auf der anderen Seite hat Teamkollege Jorge Lorenzo nicht nur mit seinen Verletzungen und der RC123V zu kämpfen, es kommt auch noch Pech dazu.
„Das Positive ist der Sieg und das Negative ist das Problem, das Lorenzo am Anfang hatte, und das hat ihn bestraft“, resümiert Teammanager Alberto Puig das Rennen in Termas de Rio Hondo. „Mit Jorge war der Plan eigentlich, am Anfang gut zu starten, dann in den ersten Runden seine Stärken zu nutzen und zu versuchen, in den eigenen Rhythmus zu finden, aber er hatte ein Problem und das ruinierte letztlich sein Rennen.“
Lorenzo verpatzte in seinem zweiten Grand Prix für Honda zunächst den Start, weil er aus Versehen den Pit-Limiter drückte. Später kamen auch noch Probleme mit dem linken Lenkerstummel dazu, sodass er am Ende an Position zwölf ins Ziel kam. In Katar war er – frisch verletzt – Dreizehnter geworden. „Das sind richtig schlechte Ergebnisse, doch wir müssen nach vorne schauen und die Vergangenheit abhaken“, sagt der Spanier.
„Marcs Vorsprung gibt uns zusätzliche Motivation“
Deutlich reibungsloser verläuft die Saison bisher für Marquez. Sein Sieg in Argentinien war eine Machtdemonstration. „Das Wochenende verlief genau nach unseren Vorstellungen“, analysiert Puig. „Tatsächlich war Marcs Vorsprung wirklich groß, das gibt uns extra Motivation. Aber wir wissen auch, dass es dieselben 25 Punkte sind, egal ob mit zehn oder zwei Sekunden Vorsprung. Diese 25 Punkte sind immer das Ziel.“
Die Strategie, die sich das Team und Marquez für das Rennen zurechtgelegt hatten, ging diesmal voll auf: nach einem starken Start pushen und davonziehen. „Glücklicherweise hatte er niemanden vor sich und konnte seinen Plan in die Tat umsetzen. Er war von der ersten Kurve an der Schnellste“, freut sich Puig über die in Termas unschlagbare Pace seines Schützlings. Anders als noch in Katar musste er diesmal nicht zittern.
„Mit der Führung von Marc war es viel entspannter, als wenn er in einer Gruppe fährt“, hält Puig fest. Dieses Mal hatte er – wenn überhaupt – Sorge, dass Marquez es übertreiben könnte und deutete an der Boxenmauer deshalb mehrfach an, es im letzten Renndrittel etwas ruhiger angehen zu lassen. Ein Luxusproblem für den Teammanager, der nach den bisher zwei Saisonrennen ein geteiltes Fazit zur Leistung seiner Fahrer zieht.
„Die Bilanz ist gut, denn im Vorjahr sind wir hier mit null und diesmal mit 25 Punkten weggegangen“, goutiert er Marquez‘ ersten Saisonsieg in Argentinien. „In Jorges Fall verstehen wir, dass der erste Teil der Saison nicht einfach sein wird, aber wir hoffen und erwarten, dass er, sobald er sich einmal an dieses Motorrad gewöhnt hat, wieder um die Spitzenposition kämpfen wird.“ Noch muss das teaminterne Duell jedoch warten.
Text von Juliane Ziegengeist
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