Das kontroverse Saisonfinale der MotoGP wird noch einige Tage und Wochen für Diskussionen sorgen.
Yamaha-Werkspilot fuhr beim 18. Event der Saison in Valencia einen weiteren Start/Ziel-Sieg ein und holte damit die Meisterschaft. HRC-Pilot Marc Marquez folgte der führenden Yamaha M1 wie ein Schatten und startete im 30 Runden langen Rennen keinen einzigen Angriff.
Als Teamkollege Dani Pedrosa zum Führungsduo aufschloss und an Marquez vorbeiging, fand Marquez seine gewohnte Aggressivität zurück und konterte sofort. Nicht nur Valentino Rossi kam dieses Rennen im wahrsten Sinne des Wortes spanisch vor.
Der Italiener reagierte verärgert und enttäuscht auf das, was er sich nach dem Rennen anschaute. „Für mich ist die Position von Honda schwer zu verstehen: Wie kann ein Hersteller damit einverstanden sein, wenn er einem Yamaha-Fahrer zum Titel verhilft und nur gegen dessen Teamkollegen kämpft. Das ist sehr merkwürdig, ich verstehe es nicht“, grübelt der Vizeweltmeister.
Bei Honda erhielt Rossi für seine Reaktion für wenig Verständnis. HRC-Vize Shuhei Nakamoto stellte bereits nach dem Sepang-Rennen klar, dass Rossi mit seiner Verschwörungstheorie falsch liegt. Und auch nach dem Saisonfinale in Valencia beteuert der Japaner, Marquez wäre vollkommen neutral und Rossi würde sich nur etwas einbilden.
Nakamoto: Marc wollte attackieren
Nakamoto macht Lorenzos starkes Tempo dafür verantwortlich, dass Marquez beim Saisonfinale keine Attacke starten konnte: „Valentino warf Marc vor, dass er nie versucht habe, Jorge zu attackieren. Jorge fuhr über das Wochenende ein sehr hohes Tempo und demonstrierte das mit einer starken Pole-Position im Qualifying. Marc hatte Schwierigkeiten, ihm im Rennen zu folgen. Sowohl er als auch Dani haben tolle Arbeit geleistet, da sie nicht viel auf Jorge verloren“, ist Nakamoto überzeugt.
„Marcs Plan war es, ihn in der letzten Runde zu attackieren. In der Vergangenheit konnten wir sehen, dass er die Chance nutzt, wenn sie sich anbietet. Dani wurde am Ende schneller und überholte Marc. Dann musste er eine weite Linie wählen und Marc konnte sofort kontern“, schildert Nakamoto seine Sicht der Dinge.
„Wir bedauern, dass Valentino das nicht glaubt, doch wir sind überzeugt, dass Marc und Dani 100 Prozent gaben und das bestmögliche Ergebnis für das Repsol-Honda-Team und alle unsere Partner herausfuhren. Wir können nicht akzeptieren, dass diese Anschuldigungen immer weitergehen“, betont Nakamoto und verurteilt die Kritik: „Sie kommt von einer einzelnen Person – die wir respektieren – und sind nicht wahr.“
Was sind die Saison und der Titel noch wert?
Lorenzos WM-Titel wurde durch die Kontroversen der finalen Rennen zweifellos überschattet, auch wenn der Spanier ein würdiger Champion ist. Zudem wurde die wohl spannendste MotoGP-Saison der Geschichte durch Rossis Verschwörungstheorien abgewertet, meint Nakamoto: „Das ist nicht die Atmosphäre, die wir am Ende einer so unvergesslichen Saison erleben wollten. Wir können verstehen, dass es für Valentino ein sehr schwieriger Tag war, nachdem er die Meisterschaft 17 Rennen lang anführte und dann wegen fünf Punkten verlor.“
„Es muss ein sehr enttäuschendes Rennen gewesen sein. Andererseits können wir die Anschuldigungen nicht akzeptieren, die er in den vergangenen Wochen und in der heutigen Pressekonferenz gegen unseren Fahrer und Honda äußerte. Die Anschuldigungen von Phillip Island und Valencia sind unbegründet. Dafür ist es ein Fakt, dass Marc Valentinos WM-Gegner fünf Punkte wegnahm“, bekräftigt der HRC-Verantwortliche.
„Valentino ist ein großer Champion und ein intelligentes Individuum. Wir hoffen, er überdenkt das Geschehene noch einmal und akzeptiert, dass es ein weiteres tolles Rennen einer wundervollen Saison war und es eine Schande ist, es zu verderben, sobald sich der Staub gelegt hat“, bemerkt Nakamoto. „Marc und Dani haben in dieser Saison sowohl Valentino als auch Jorge Punkte weggenommen. Das entspricht der Natur des Rennsports.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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Hat Nakamoto ein anderes Rennen gesehen. Wie soll man vor so einen Sportler wie Marquez noch Respekt haben. Ich schaue seit 40 Jahren Motorradrennen und habe so etwas, wie die letzten zwei Rennen noch nie gesehen. Es ist eine Schande. Da kann ich ja auch Formel 1 ansehen.
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al muerte hat Recht! Auch ich sitze seit mehr als 30 Jahren regelmäßig vor dem Schirm bzw. direkt an der Rennstrecke.Aber hätte ich Karten für das Finale 2015 in Valencia gehabt, dann hätte ich den Eintrittspreis zurückverlangt.Ich wäre auch einverstanden gewesen, wenn Marc Marquez mir den Eintrittspreis zurückgezahlt hätte. Denn „er“ war es, der auch dieses Rennen leider versaut hat.Wenn man in der Führungsspitze noch von einem „Rennen“ schreiben darf.