Daniel Pedrosa - © Repsol

© Repsol – Wird Honda-Werkspilot Dani Pedrosa auch in Austin an den Start gehen?

Nachdem sich Honda-Werkspilot Dani Pedrosa beim Saisonauftakt im Qualifying stark in Szene setzen konnte, zeigte der routinierte Spanier am Sonntag ein schwaches Rennen.

Mit Platz sechs lieferte Pedrosa ein enttäuschendes Ergebnis ab. Mit dem Geschehen an der Spitze hatte der dreimalige Zweitakt-Champion zu keinem Zeitpunkt etwas zu tun. Doch kurz nach dem Rennen erklärte Pedrosa, warum er im Rennen blass blieb.

Ein erneutes Armpump-Problem hinderte Pedrosa daran, sein gewohntes Tempo zu zeigen. Im vergangenen Jahr ließ sich der Honda-Pilot zum zweiten Mal operieren. Während der Saison wurde das Problem kaum kommuniziert, obwohl Pedrosa große Probleme hatte. Nun stellte der ruhige Ex-Weltmeister klar, dass er keine weiteren Rennen fahren wird, wenn das Problem nicht gelöst wird.

Bei HRC muss man schnell Lösungen finden. „Im Moment ist die Stimmung bei Dani sehr schlecht“, bestätigt HRC-Manager Livio Suppo. Die Titelambitionen haben in Katar einen herben Rückschlag erlitten: „Er hoffte im Winter, dass er in diesem Jahr keine Probleme mit dem Arm bekommt. Er erkannte beim ersten Rennen, dass es genauso schlimm ist wie im vergangenen Jahr. Im vergangenen Jahr war es bei einigen Rennen schlimmer, in anderen besser.“

Pedrosa am Boden
„Ich verstehe vollkommen, wie er sich fühlt. Im Moment ist er der Meinung, dass er so keine weiteren Rennen bestreiten möchte. Wir werden erneut versuchen, nach einer anderen Option zu schauen. Im vergangenen Jahr war das Armpump-Problem hier sehr präsent, in Austin war es nicht so schlimm. Es hängt von den jeweiligen Strecken und Bedingungen ab“, bemerkt Suppo nachdenklich.

Doktor Mir hat Pedrosa vor weiteren Operationen gewarnt. Normalerweise lässt sich das Armpump-Problem durch eine Operation beheben. Doch bei Pedrosa ist die Situation komplexer. „Wir müssen mit dem Arzt reden. Doktor Mir hat bereits bestätigt, dass eine weitere Operation des Arms – er hatte bereits zwei Operationen – die Situation verschlimmern könnte“, unterstreicht Suppo. „Es gibt eine weitere Art Operation, die laut Doktor Mir sehr kompliziert ist. Er hat sie nie durchgeführt. Lediglich ein Arzt hat diese Operationsmethode durchgeführt.“

„Er muss jetzt darüber schlafen und vor Austin mit den Ärzten sprechen. Dann schauen wir, was die beste Lösung ist“, so Suppo. Beim Armpump-Problem erkennt man die Behandlungsfortschritte nur, wenn der Fahrer auf dem Motorrad sitzt. Doch Pedrosa hat keine Lust, weitere Experimente über sich ergehen zu lassen und mit Schmerzen zu fahren. Droht das Karriereende?

Folgt eine dritte Operation?
„Ich weiß es nicht. Natürlich hoffe ich, dass es nicht so kommt“, erklärt Suppo, der von Pedrosa überzeugt ist und hofft, dass der langjährige Honda-Pilot die Saison beenden kann. „Selbst mit den Problemen ist Dani ein Spitzenfahrer. Im vergangenen Jahr war er sehr stark und lag beinahe die komplette Saison über auf Position zwei der Wertung.“

„Ich verstehe, wie er sich jetzt fühlt. Sein Ziel ist es, den Titel zu holen. Ich kann nachvollziehen, dass er jetzt enttäuscht ist. Wir müssen ihm helfen“, betont Suppo. „Dani ist seit dem Beginn seiner Karriere ein Honda-Fahrer. Gibt es einen anderen Fahrer, der das leisten kann, was Dani mit einem Arm leistet? Dani ist ein dreimaliger Weltmeister. Er versucht immer, die Meisterschaft zu gewinnen und ist immer ein Titelkandidat.“

„Die Priorität ist, seine körperliche Verfassung in den Griff zu bekommen. Wir suchen nach Lösungen. Wenn uns das nicht gelingt, müssen wir uns etwas überlegen“, schildert Suppo und schaut mit einem Auge auf die potenziellen Ersatzpiloten? Doch wer kommt in Frage? Testpilot Hiroshi Aoyama? Oder doch Casey Stoner, der für Honda beim Langstreckenrennen in Suzuki fahren wird?

„Casey stellte bereits ziemlich oft klar, dass er nicht in die MotoGP zurückkehren wird“, bremst Suppo die Euphorie der Stoner-Fans. „Ich denke, dass wir für Dani eine Lösung finden. Ich bin optimistisch.“ Das zweite MotoGP-Wochenende findet in Austin in zwei Wochen statt. Danach geht es ohne Pause nach Argentinien zum dritten Lauf der Saison 2015.

Text von Sebastian Fränzschky

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