Zur Saison 2013 hatte der Motorradweltverband FIM in der Motorrad-Weltmeisterschaft ein Strafpunktesystem eingeführt. Sportliche Vergehen werde seitdem – abhängig von ihrer Schwere -mit einer verschieden hohen Anzahl von Strafpunkten belegt.
Erreichen die Strafpunkte eines Fahrers bestimmte Werte, treten automatisch Strafen wie eine Rückversetzung in der Startaufstellung oder ein Start aus der Boxengasse in Kraft. Doch nicht alle Piloten sind von diesem System restlos überzeugt.
So würde Cal Crutchlow in den kleineren Klassen deutlich mehr Punkte verteilen, denn bei den Aufwärmrunden der Moto2 und Moto3 stehen dem Briten regelmäßig die Haare zu Berge. „Jeder Einzelne in der Moto3 und der Moto2 hätte für die Art und Weise, wie sie jede Woche in die Startaufstellung fahren, einen Strafpunkt bekommen müssen. Sie sind Idioten, absolute Idioten“, watscht der neue Ducati-Pilot seine jungen Kollegen ab.
„Sie fahren auf der Gerade mit 30 km/h, während hinten ein anderer mit 200 km/h ankommt“, bringt Crutchlow die in seinen Augen gefährliche Fahrweise der Nachwuchspiloten auf den Punkt. „Ich wünsche niemandem einen Unfall, aber irgendetwas muss passieren, damit sie kapieren, wie man ordentlich in die Startaufstellung fährt“, so der 28-Jährige, der die Moto2- und Moto3-Pilot aus erzieherischen Gründen auch gerne zur Kasse bitten würde. „Sie alle müssten einen Strafpunkt und eine Geldstrafe erhalten. Dann werden sie aufwachen.“
In der MotoGP findet Crutchlow ebenfalls Kritikpunkte bei der Anwendung des Systems. Ihm fehlt dort eine klare Linie bei der Vergabe der Strafpunkte. „Wenn man einen anderen Fahrer berührt, bedeutet das automatisch einen Strafpunkt?“, fragt sich Crutchlow. Seiner Ansicht nach hat die Rennleitung in der abgelaufenen Saison dabei mit zweierlei Maß gemessen. „Es scheint, dass einige Fahrer bei Berührungen Strafpunkte erhalten und andere nicht.“
Vor allem Weltmeister Marc Marquez haben die Rennkommissare nach Meinung von Crutchlow auf dem Kieker. „Wenn Marquez im Training einen anderen Fahrer trifft, bekommt er einen Punkt, egal ob es gefährlich war oder nicht. Lorenzo oder jemand anderes würde dafür sicherlich keinen Punkt bekommen“, meint der Brite.
Text von Markus Lüttgens
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