Iker Lecuona - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Iker Lecuona findet, dass ihm KTM mehr Zeit hätte geben müssen

(Motorsport-Total.com) – Im Alter von 21 ist die MotoGP-Karriere von Iker Lecuona schon wieder vorbei.

Zwei Jahre verbrachte der Spanier im Tech-3-KTM-Team. Beide Male beendete er die Saison auf WM-Platz 20. In der Königsklasse hat Lecuona zusammengerechnet 30 Rennen bestritten.

KTM schreibt sich auf die Fahne, eigene Talente und junge Fahrer zu fördern. Als Brad Binder im Jahr 2016 Moto3-Weltmeister wurde, begann im Herbst Lecuonas Grand-Prix-Karriere in der Moto2-Klasse. Ab 2018 fuhr er in der Moto2 eine KTM.

2020 standen Binder und Lecuona vor ihrer ersten Saison in der Königsklasse. Zu diesem Zeitpunkt hatte Lecuona 89 Rennen weniger bestritten als Binder. Und da die Saison 2020 wegen Corona erst im Sommer begann, war auch 2021 eine Art erweiterte Rookie-Saison.

Dass ihm KTM nicht mehr Zeit gegeben hat, findet Lecuona nicht richtig: „Ich finde das nicht korrekt, denn wenn man an einen Fahrer glaubt, dann glaubt man an ihn für ein, zwei, drei, vier Jahre. Man kann an den Fahrer glauben, muss ihm dann aber auch diese Zeit geben.“

„Ich glaube, in diesem Fall wollten sie einen sehr jungen Fahrer und wollten, dass er mit einem sehr schwierigen Motorrad schnell ist. Es ist aber keine Ducati, keine Yamaha. Wir haben in diesen beiden Jahren gearbeitet. Ich war schnell, oder KTM war schnell.“

„Aber in vielen Rennen waren die vier KTM weit hinten. Das ist nicht, weil ich in einer Woche ein besserer Fahrer bin oder nicht, sondern weil das Motorrad schwierig zu verstehen und mit dem es schwierig zu arbeiten ist. Wenn man den Fahrern nicht die Zeit gibt, kann man nichts tun.“

Lecuona sammelte in der abgelaufenen Saison 39 WM-Punkte. Das waren um zwei mehr als sein Tech-3-Teamkollege Danilo Petrucci. Platz sechs im Wetterpoker von Spielberg 2 war Lecuonas bestes Ergebnis. Unter normalen Umständen war Rang sieben in Silverstone sein bestes Resultat.

Mit 26 Stürzen hatte Lecuona die meisten Zwischenfälle aller Fahrer. Im Herbst zeigte er mehrmals seinen Speed, zum Beispiel mit Startplatz acht in Misano 2. Aber Lecuona beendete vier der letzten fünf Rennen nicht. In Portimao 2 kollidierte er mit Markenkollege Miguel Oliveira.

„Das Level in der MotoGP ist sehr hoch“, sagt Lecuona. „Auf vielen Strecken sind wir sehr schnell. Oft war ich 15. und sieben Zehntelsekunden hinten. Es gibt sechs Marken. Mit komplett verschiedenen Motorrädern sind wir in einer Sekunde. Das Level ist sehr hoch.“

„Ich glaube, das hatten wir noch nie. Ich weiß es nicht, man müsste das nachschauen, aber vor fünf Jahren kam man noch auf das Podium, wenn eine Sekunde fehlte. Jetzt ist man mit einer Sekunde Rückstand Letzter.“

Seit Sommer war klar, dass Lecuona in der KTM-Familie keine Zukunft hat. Er wird im nächsten Jahr in der Superbike-WM für das Honda-Werksteam fahren. Dort setzt Honda auf die Jugend und auf zwei Rookies, denn der zweite Fahrer ist Xavi Vierge. Für Tech 3 fahren im nächsten Jahr die beiden MotoGP-Rookies Remy Gardner und Raul Fernandez.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lewis Duncan

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