(Motorsport-Total.com) – Michael Dunlop heißt der Sieger des Superbike-Rennens bei der Isle of Man TT 2018. Der Tyco-BMW-Pilot absolvierte die sechs Runden auf dem Snaefell Mountain Course in 1:44.13.398 Stunden und sicherte sich so seinen 16. Sieg bei der Tourist Trophy auf dem Inselstaat.
Für das Superbike-Rennen war es ein neuer Rekord, nicht jedoch das schnellste 6-Runden-Rennen in der Geschichte des Rennens unter Einbezug der Senior TT.
Die spektakulärste Nachricht des Tages war jedoch ein neuer Rundenrekord in der ersten Runde durch Dean Harrison (Kawasaki). In der ersten Runde des Rennens stürmte er zu einer neuen Rekordmarke von 16:50.384 Minuten. Damit ist er der erste Fahrer in der Geschichte des Rennens, der die Marke von 134 Meilen pro Stunde geknackt hat. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit vom stehenden Start aus betrug 134,432 mph (216,347 km/h).
Nach einer einstündigen Wartezeit aufgrund von Nebel legten die Piloten endlich um 13 Uhr Ortszeit (14 Uhr MESZ) los. Und Harrison machte absolut keine Gefangenen. Mit der Rekordrunde ging er an die Spitze und baute im zweiten Umlauf die Führung auf Dunlop auf 17,680 Minuten aus. Dunlop haderte zu diesem Zeitpunkt mit der Abstimmung seiner BMW und ließ beim ersten Boxenstopp eine Änderung vornehmen.
Mit dieser machte er nun Jagd auf Harrison, dessen Vorsprung in Runde drei auf 11,523 Sekunden zusammenschmolz. Aus der vierten Runde kam er nicht mehr zurück – die Kupplung seiner Kawasaki hatte im Abschnitt Sulby Glen den Geist aufgegeben. Nun hatte Dunlop leichtes Spiel, denn sein Vorsprung auf Conor Cummins (Honda) betrug schon eine halbe Minute. Auch ohne groß zu attackieren baute er seinen Vorsprung immer weiter aus. Gegen Ende des Rennens hatte er den vor ihm gestarteten Cummins auf der Strecke eingeholt und beide fuhren zusammen durchs Ziel.
In Gedanken bei Dan Kneen
Freuen konnte sich der 29-jährige Nordire freilich nicht. „Es ist schwer, nach dieser Woche zu feiern“, sagt er im Hinblick auf seinen im Training verstorbenen Teamkollegen Dan Kneen. „Ich hatte anfangs Probleme mit dem Heck und kam nicht richtig in einen Rhythmus. Mit der Änderung lief es dann besser. Der Verkehr am Ende war ein bisschen schwierig, aber machbar. Ich habe es genossen. Ich wollte es einfach für Dan tun.“ Was gewesen wäre, wenn Harrison nicht ausgefallen wäre? „Ich hätte richtig Druck gemacht, aber er hätte sicher nicht zugedreht.“
Cummins verpasste seinen ersten Sieg bei der TT am Ende um 50,861 Sekunden, bescherte aber Honda nach dem Debakel 2017 endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Doch auch ihm war das herzlich egal: „Es war eine harte Woche für die Isle of Man und es ist schön, dass wir ein Rennen für Dan gefahren sind.“
Auf die dritte Position fuhr James Hillier auf Kawasaki, womit für Markenvielfalt auf dem Podest gesorgt war. Der 33-Jährige hielt sich die ganze Zeit über unauffällig auf der vierten, nach Harrisons Ausfall dritten Position. „Ein merkwürdiges Rennen, ich kann mich kaum an etwas erinnern“, kratzt er sich im Ziel den Kopf. „Die Pace war irre da vorne. Das Motorrad war in den letzten Runden ein bisschen nervös. Ein Bier wäre jetzt gut. Diese sechs Runden sind so hart; ein Wunder, dass ich an einem Stück wiedergekommen bin.“
Die Top 10 im Superbike-Rennen komplettierten David Johnson (BMW), Routinier Michael Rutter (BMW), Lee Johnston (Honda), Ivan Lintin (Kawasaki), Jamie Coward (BMW), Sam West (BMW) und Josh Brookes (Norton). Im Vorfeld des Rennens hatte Altmeister John McGuinness eine Ehrenrunde auf einer Norton gedreht.
Auf der Isle of Man steht nun erst einmal der „Mad Sunday“ auf dem Programm, an dem jeder mit seinem Motorrad oder Auto die Rennstrecke befahren darf. Am Montag geht der Rennbetrieb auf dem Snaefell Mountain Course weiter mit dem Supersport-Rennen über vier Runden, gefolgt vom Superstock-Rennen am selben Tag. Am Mittwoch stehen ein zweites Supersport-Rennen und die TT Zero auf dem Programm, am Freitag schließlich der Höhepunkt, die Senior TT.
Text von Heiko Stritzke
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