Die Meisterschaft wurde in Motegi bereits entschieden, doch um Platz zwei wird es bei den drei ausstehenden Rennen noch einmal spannend. Lediglich drei Punkte trennen Valentino Rossi, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo.
Seit dem Beginn der zweiten Saisonhälfte konnte Lorenzo viel Boden auf seine Gegner aufholen. Der Yamaha-Werkspilot sicherte sich in Indy, Brünn, Silverstone und Misano vier zweite Plätze und gewann in Aragon und Motegi. Kein anderer Fahrer sammelte in der zweiten Saisonhälfte bisher mehr Punkte.
Mit 130 Punkten bei den vergangenen sechs Rennen ist Lorenzo mit Abstand der bisher erfolgreichste Pilot der zweiten Saisonhälfte. Teamkollege Rossi kommt nur auf 89 Punkte. Weltmeister Marquez sammelte in der zweiten Saisonhälfte bisher 87 Punkte und Pedrosa kommt gar nur auf 82 Zähler. Wenn Lorenzo seine Form halten kann, dürfte er der große Favorit auf den Vizetitel sein. In den vergangenen fünf Jahren beendete der Mallorquiner die Saison immer als Weltmeister oder Vizeweltmeister.
„Jetzt beginnt der Kampf um den zweiten Platz“, bemerkt Lorenzo. „Ich denke, dass momentan alle drei Fahrer auf jeder Strecke ungefähr auf dem gleichen Niveau fahren. Es wird also ein sehr interessanter und enger Kampf werden. Wer die wenigsten Fehler macht, wird am Ende Vize-Weltmeister werden.“ Die drei folgenden Rennstrecken liegen Lorenzo: Auf Phillip Island gewann der Spanier im vergangenen Jahr. In Sepang stellte er vor vier Jahren seinen ersten MotoGP-Titel sicher und in Valencia dominierte er im vergangenen Jahr.
Rossi möchte noch ein Rennen gewinnen
Doch Rossi, der momentan WM-Zweiter ist, möchte im Kampf um den Vizetitel ebenfalls alle Kräfte mobilisieren: „Es geht zwar nicht mehr um den Titel, aber noch immer um die Vize-Meisterschaft. Ich denke, dass dieser Kampf auf einem sehr hohen Niveau stattfinden wird, denn ich, Jorge und Dani kämpfen darum. Alle drei Fahrer sind sehr schnell und alle Teams leisten großartige Arbeit.“
Lorenzos Formhoch verursacht in der Box der Startnummer 46 Kopfschmerzen: „Ich mache mir vor allem wegen Jorge Sorgen“, gesteht der Misano-Sieger, der zwischenzeitlich mehr als 40 Punkte vor Lorenzo lag. „Dani ist zwar auch schnell, aber Jorge ist in großartiger Form und hat jetzt zwei Rennen gewonnen. Trotzdem ist es mein Ziel, bis zum Saisonende noch einmal zu gewinnen.“
Ohne die Schwierigkeiten zu Saisonbeginn hätte Lorenzo mit Sicherheit um die WM gekämpft. „Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Man muss daraus lernen und die Dinge beim nächsten Mal anders machen“, erklärt der Yamaha-Pilot, der geschwächt in die Saison 2014 startete. „Ich denke, dass ich physisch einfach nicht fit war, weil ich meine Vorbereitung schlecht geplant hatte.“
„Außerdem war auch das Motorrad nicht so konkurrenzfähig wie jetzt. Das alles zusammen hat unseren Saisonstart sehr schwierig gemacht“, bemerkt Lorenzo, der sich in Katar und Texas zwei große Fehler leistete. „Es war ein totales Desaster. Langsam aber sicher fühlte ich mich dann allerdings physisch und mental besser und fuhr auch wieder besser. Ich bin sehr glücklich über das Level, das ich und das Motorrad jetzt erreicht haben. Ich hoffe, dass die Yamaha-Ingenieure auch weiterhin so gut arbeiten wie in den letzten Rennen.“
Text von Sebastian Fränzschky
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